ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN

„ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN“ von Ben Stassen & Vincent Kesteloot (Belgien 2016-2018; B: Rob Sprackling; Johnny Smith; M: Ramin Djawadi; 82 Minuten; deutscher Kino-Start: 02.05.2019); der belgische Autor, Produzent und Regisseur BEN STASSEN hat sich mit dreidimensionalen Werken wie „Fly Me To The Moon“ (2007) und „African Safari 3D“ (2013) für IMAX-Kinos, Museen und Freizeitparks einen erstklassigen Namen gemacht. 1994 war er Mitbegründer der belgischen Produktionsstudios „nWave Pictures“ und konnte mit den aus diesem Unternehmen stammenden Animationsfilmen „Sammys Abenteuer – Die Suche nach der geheimen Passage“ (s. Kino-KRITIK); „Das magische Haus“ (s. Kino-KRITIK) und „Bigfoot Junior“ (s. Kino-KRITIK) gegenüber den erfolgreichen US-Trick-Studios mächtig punkten. Sein neuestes Husarenstück ist niedlich-witzig wie leicht-knuffig. Ausgangspunkt: der Hund als Liebling des Menschen. Auch königlicher Menschen. Der aus Wales stammenden Hunderasse Welsh Corgi Pembroke, die es sogar auf eine Gedenkmünze zum Goldenen Thronjubiläum der britischen Queen gebracht hat, gehört hier die volle Aufmerksamkeit. Weil: Seit 1933 hielt die britische Königin Elizabeth II. diese Rasse und züchtete sie bis 2009. (Im April 2018 starb ihr letzter Corgi „Willow“). Diese majestätische Liebhaberei nahm das Team um Ben Stassen zum Anlass für eine vergnügliche Trickserei.

Rex ist das neue putzige Corgi-Welpen-Mitglied am Hof. Doch Rex lässt auch seine drei anderen älteren Corgis spüren, dass ER nun fortan die privilegierte Nummer 1 in der pfotigen Beliebtheitsskala an diesem Prunk-Ort ist. Auch die amtlichen Hunde-Angestellten werden ganz schön genervt. Als US-Präsident Trump mit Gattin und aufgedonnerter wie läufiger Corgi-Hundegöre Mitzy zum Staatsbesuch erscheint, gibt es zünftig Zoff. Einmal, weil Trump sich – natürlich – einmal mehr nicht zu benehmen weiß, andererseits auch weil Rex – sagen wir mal – etwas unglücklich gegenüber den Avancen der draufgängerisch Mitzy reagiert. Was der Hundekumpel von Rex, Charlie, ausnutzt. Er will wieder die Top 1 sein und verleitet den unglücklichen Rex, mit ihm nach draußen abzuhauen. Wo er ihn dann alleine zurücklässt. Was natürlich für Scherereien zuhauf sorgt, denn jetzt muss sich Klein-Rex allein im ganz normalen Straßen- und Tierheim-Alltag bewähren. Dort vermag er sich aber mit einem Unikum-Rudel von urigen „Vierpfoten-Normalos“ zu verbünden, und die sind bekanntlich clever. Wissen, was zu tun ist, wenn es darum geht, Bösewichten eins auszuwischen. Sowohl erst im tierischen wie dann auch im königlichen Zuhause. Allerdings – dabei der sowieso schon geplagten Pitbull-Rasse mal wieder das Klischee-Prädikat „übler Kampfhund“ aufzustempeln, sorgt für Missmut. Hier hätte man durchaus sensibler verfahren können. Müssen.

Ansonsten: Ein Jux-Spaß. Hübsch emotionalisiert und mit viel Detailtreue in Sachen Luxus-Innereien im Buckingham-Palast hergestellt. Dazu sind die Zeichnungen der verschiedenen Charaktere von höchst unterschiedlicher köstlicher Anspielungs-Witzigkeit: Während die Menschen ziemlich verspottet vorgeführt werden, mit überdimensionaler königlicher Knollennase und mit diesem überdimensionalem Spitzkinn beim Gatten Philip, der übrigens abends, im Bett, schon mal zur Lektüre „How to Kill a Dog“ greift, geht es bei der Gestaltung der Pfoten schon visuell feuriger zu. Mit kess-überzeugenden Charakter-Zeichnungen und chaotischen „Rocky“- und „Fight Club“-Zitaten. Samt flotten Sprüchen. Fazit: Ein royales Niedlich-Familienfilm-Gut (= 3 1/2 PÖNIs).

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