QUATSCH UND DIE NASENBÄRBANDE

„QUATSCH UND DIE NASENBÄRBANDE“ von Veit Helmer (Co-B + R; D 2013; Co-B: Hans-Ullrich Krause; K: Felix Leiberg; M: Cherilyn MacNeil; 82 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.11.2014); der deutsche Kinderkino-Film hat gerade einen guten Lauf. Neulich erst mit dem Erfolgsspaß „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ (s. Kino-KRITIK) und jetzt mit diesem feinen Ulk-Musical. Das nach dem guten Nietzsche-Satz handelt: WERDE, DER DU BIST. Allerdings – die Rasselbande, um die es hier geht, hat ihr Sein und Wollen längst schon gefunden. Sehr zum Entsetzen der Erwachsenen („Unsere Eltern konnte man leicht beeindrucken“).

Wir befinden uns in Bollersdorf. Dem 100% durchschnittlichsten hiesigen Dorf überhaupt. Was die aktuelle Konsumforschung und seine eifrigen Vertreter auf den (buchstäblichen) Markt ruft. Hier sollen neue Produkte getestet werden. Denn was hier gefällt, lässt sich mit Sicherheit überall auch gut anbieten und verkaufen. Und die Bollersdorfer machen begeistert mit. Also die Älteren. Ihr Kleinst-Nachwuchs dagegen, bestehend aus sechs voll-pfiffigen Kindergarten-Knirpsen, sieht die kleinstädtische, also angenehme und bisher so kinderfreundliche Durchschnittsordnung gefährdet. Sie gründen die Nasenbärbande, die – unterstützt von einem cleveren, gewitzten wie putzigen Nasenbären namens „Quatsch“ –, den Alten gründlich die Laune verdirbt. Auch und gerade wenn es darum geht, ihre Omas und Opas aus dem Heim zurückzuholen. In das DIE, „wegen ihrer ollen Verrücktheit“, „abgegeben“ wurden. Doch Kinder ohne Großmütter und Großväter, das geht ja nun gar nicht. Gemeinsam ist, nein, wird man stark. Nasenbär-stark.

Was für ein flotter, zünftiger und liebevoll witzig pointierter Schelmenstreich. Für Kinder-Augen bis ins hohe Alter. Ein Familienfilm par formidabler Excellence. Nach dem SEHR unterhaltsamen „Pippi Langstrumpf“-Motto: Bullerbü war gestern, Bollersdorf ist heute. Lustig. Lächelnd. Lachend. Promi-Erwachsene wie Fritzi Haberlandt, Samuel Finzi, Nadeshda Brennicke oder Rolf Zacher und Benno Fürmann sind vergnügliche Stichwortgeber für diese kleine Schar von frühen und völlig unverkrampften, unprätentiösen Dorf-Anarchisten von Gören und lassen sich offensichtlich gerne von denen ulkig verulken.

Wer sagt’s denn: Kinder an die Macht. Besang schon augenzwinkernd Herbert Grönemeyer. Und schon funktioniert’s. Kinder machen glücklich. Was zu beweisen war: „Quatsch und die Nasenbärbande“ ist ein rundum stimmungsvolles Slapstick-Vergnügen. Als klasse Familien-Kino (= 4 PÖNIs).

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