0.) Zwei Filme, die wir bereits besprochen haben, laufen jetzt doch erst in dieser Woche an. Dabei handelt es sich um folgende Kino-Streifen: „GOOD BOY“, das ist ein norwegisches Horror-Werk (s. BLOG 268 /s. Kino-KRITIK /3 PÖNIs) sowie „EINE FRAGE DER WÜRDE“, dies ist eine Co-Produktion Bulgarien/D mit politischem Tiefgang (s. BLOG 272 /s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs).
1.) MENSCHEN KEILEN. Wenn Studenten sich durchzwängen. Wollen. Titel = „AMERICAN ANIMALS“ von Bart Layton (B + R; GB/USA 2017; K: Ole Bratt Birkeland; M: Anne Nikitin; 116 Minuten; „American Animals“ wurde am 19. Januar 2018 beim SUNDANCE FILM FESTIVAL uraufgeführt; UND auf dem FANTASY FILMFEST 2018 war der Film einer der absoluten Publikumslieblinge; deutscher Heimkino-Ascot Elite Entertainment-Start: 18.01.2019, und heute wieder im Angebot/Verkauf). Ein aktueller Entdeckungsstreich. Basiert NICHT auf einer amerikanischen Begebenheit, sondern ist eine wahre Begebenheit. Teilt sogleich der Vorspann mit. Und sorgt für Interesse. Für erhebliche Neugier. Was damals, im Jahr 2004, im amerikanischen Land so alles – tatsächlich – passierte. Als vier extrem gelangweilte Studenten begannen, mit und in ihrem Leben „ABENTEUER“ zu spielen. Schließlich sind sie der Überzeugung, schlauer zu sein als so viele Mitbürger drumherum. Und bereit, einen der spektakulärsten Diebstähle der US-Historie durchzuführen. Fakt – wir werden mittenhinein in ein DOKUDRAMA-ÜBERFALLFILM eingewiesen, eingeführt; in einen gigantischen Buch-Raub an der Transylvania University in Lexington, Kentucky.
Das coole Heist-Movie: Vier bislang völlig unbescholtene und sich stark langweilenden Studenten planen einen der irrsten US-Diebstähle. Nur mit der Erfahrung aus vielen Heist-Movies ausgestattet, wollen sie ein kostbares, viele Millionen Dollar wertes Buch aus der Sammlung ihrer Universität klauen. Doch die Realität ist irgendwie viel komplizierter als die (auch musikalisch vermittelte) Welt von Danny Ocean & Co. Denn, wie gesagt, ihre Story ist einfach unfassbar-wahr.
„AMERICAN ANIMALS“ überzeugt nicht nur mit seiner aberwitzigen Story, sondern protzt auch mit seiner immer aberwitziger auflaufenden „Pointen“. Weil der Autoren-Regisseur BART LAYTON formal neue Akzente klickert. Wo Fakten und Fiktion bunt vermengt sind: Je nach Erzähler und Erinnerung verschiebt sich die Perspektive; die realen Personen mischen sich tapfer in die Handlung mit-ein. Das strotzt voller knalliger Ironie und ist zugleich ziemlich bitter, denn während sich in den Spielfilm-Elementen die jungen Protagonisten mit hemmungsloser naiver Begeisterung auf ihren Raubzug vorbereiten, ist in den Kommentaren den älteren echten Kunstdieben anzumerken, welchen Preis sie für ihr verrücktes, von Filmen inspiriertes Abenteuer gezahlt haben. Denn natürlich wurden sie erwischt und mussten lange Gefängnisstrafen absitzen.
„American Animals“ ist mit – unter anderen – EVANS PETERS („X-Men“) und BARRY KEOGHAN („Dunkirk“) mit zwei angesagten amerikanischen Jungschauspielern pikobello besetzt. Adrenalin-pur oder – eine Gruppe von teilweise aufbrausenden Quatschern ist dabei, ihr Leben zu verdichten. So etwas in der dramatischen, („un-„)zuverlässigen Unterhaltungsart. Also: Es gilt, eine filmische Lücke im HEIMKINO süffisant zu füllen (= 4 PÖNIs).
2.) FANTASY-HORROR. Titel = „DER FLUCH DES KUCKUCKS“ von Mar Targarona (Spanien/D 2022; B: Roger Danés; Alfred Pérez Farges; K: Rafa Lluch; M: Diego Navarro; 113 Minuten; deutscher Heimkino-Pierrot Le Fou-Start: 22.02.2024). Dieses Jahr wollen Marc und Anna ihre Feiertage etwas anders verbringen. Anna ist hochschwanger und „nervös“, Marc dagegen muss es hinkriegen, seine immense Arbeit etwas zu schmälern. Um seiner Frau Zuhause zeitlich besser beizustehen. Da passt es, das dass spanische Pärchen es arrangiert hat, seine komfortable Wohnung mit Hans und Olga zu tauschen, einem älteren Ehepaar aus dem Schwarzwald, das sie über einen Website-Eintrag entdeckt haben. Doch nach der anfänglichen Freude wird der Trip für Marc und Anna zu einem echten Alptraum, denn Hans und Olga haben in Wirklichkeit ganz andere Pläne als abgemacht: sie wollen ihr gesamtes Leben mit ihren deutschen Besetzern eintauschen.
Wenn Spannung mit lebensgefährlichem Horror sich verbindet. Was stimmt hier und was ist hier Fiktion? Und warum stellen sich so einige bis viele Logik-Löcher in den (Lebens-)Weg? Nervenkitzel, bei dem auch ein Hund und Hitchcock-plus Musik mitmischen. Wenn sich nur nicht die menschlichen Figuren so ziemlich dumm-dreist anstellen, bewegen, würden. Fürs heimische Abendkino – mit Getränken – passabel (= 2 1/2 PÖNIs).
3.) KOMÖDIE MIT HORROR. Oder umgekehrt. Titel = „LISA FRANKENSTEIN“ von Zelda Williams (B: Diablo Cody; USA 2022; K: Paula Huidobro; M: Isabella Summers; 101 Minuten; deutscher Kino-Start: 22.02.2024). Genre-Futter. Über eine schaurig-schräge Geschichte. Mit Liebe. 1989. Lisa. Ist an der High-School nicht gerade die beliebteste. Verbringt deshalb ihre Freizeit am liebsten auf einem alten Friedhof. Himmelt dort die Büste eines jungen Mannes an, der seit 1837 tot ist, Doch wie der Zufall so zufallt, erweckt die Lisa versehentlich (natürlich) den viktorianischen jungen Mann zum Leben, auf dass die Beiden nunmehr sich auf eine unheimliche wie auch-romantische Reise aufmachen können, währenddessen der Dahingeschiedene immer mehr an nettem Menschsein gewinnt. Als Nebenschienen bekommt es Lisa (KATHRYN NEWTON) mit der überstürzten Wiederheirat ihres Vaters zu tun und auch mit ihrer unleidlichen Stiefschwester Taffy. Teenie-Filmpulver wird hier verstreut (= 2 PÖNIs).
4.) MUSIK MIT PFEFFER = 1966 war SIE Gast in seiner US-TV-Show. SIE = Die charmante, temperamentvolle CATERINA VALENTE beim Charmeur DEAN MARTIN. Ihr gemeinsamer Song war „ONE NOTE SAMBA“. ES funkte. Also – ER funkte, SIE sang lachend funkig! Mein aktuelles Wochen-Lieblings-Lied!
An diesem SONNTAG (25.2.) heißt es ab 20.15 Uhr bei der ARD nicht „Tatort“, sondern „POLIZEIRUF 110“. Mit dem Titel: „DIEBE“. Da sich der „Polizeiruf 110“ längst zu einem ebenbürtigen „Tatort“-Konkurrenten entwickelt hat, darf man gespannt sein, wie diesmal „Rostock“ rockt. Also Zuseher-punktet. Meine TV-Kritik folgt wie gehabt nach der Ausstrahlung. Auf den obligatorischen Kanälen.
Wünsche eine sonnige Woche.
HERZlich: PÖNI Pönack