PÖNIs BLOG (196): MONSIEUR CLAUDE 3; ROWAN ATKINSON ist Mr. Trevor; „THE OWNERS“; TV-TIPPS; Mr. Bean singt klassisch

1.)   Komisch: DIE ELITE LEBT. Titel = „MONSIEUR CLAUDE UND SEIN GROSSES FEST“ von Philippe de Chauveron (Co-B + R; Fr 2020/2021; Co-B: Guy Laurent; K: Christian Abomnes; M: Matthieu Gonet; 98 Minuten; deutscher Kino-Start: 21.7.2022). Die französische Sippe kennen wir („Monsieur Claude und seine Töchter“/s. Kino-KRITIK/ 4 PÖNIs). Sie tauchte erstmals 2014 mit Rekordzahlen in den Lichtspielhäusern auf: beim französischen Nachbarn folgten 12,3 Millionen Besucher dem kinematographischen Angebot, hierzulande waren es immerhin knapp 4 Millionen. 2019 hieß die Kino-Fortführung „Monsieur Claude 2″/s. Kino-KRITIK/2 PÖNIs). Mit „halbierten Besucherzahlen“. Jetzt also nochmal bzw. wieder: Claude Verneuil und Gattin Marie und ihr Anhang. Das Ensemble näher vorzustellen, spare ich mir. Stattdessen der Hinweis, hier fighten vier aufgeregte Töchter und ebensolche, aber weniger gemochte Schwiegersöhne um leckere Pointen. Nach den multikulturellen Tohuwabohu-Hochzeiten soll nun „rückwärts“ ausgeteilt werden. Motto: Zum „eintreffenden“ 40. Hochzeitstag von Claude (natürlich: CHRISTIAN CLAVIER) und Marie Verneuil (natürlich: CHANTAL LAUBY) wollen die Töchter ein rauschendes Fest arrangieren. Mit allem (Personal) drum und dran. Doch die Toleranzreserven der Eltern sind allmählich aufgebraucht. Nochmal doch –  das Gezänke der Anreisenden, Auftauchenden, der familiären Entertainer, kennt kein Geschmackspardon. Wenn es um Äpfel geht, die „versehentlich“ auf Petersilie fallen, um das jüdische Zuckerfest gefeilscht wird, die arabische Grillparty der Kontra-Kommentierungen bedarf. Aber auch die schreckliche Eingeweide-Malerei von Tochter Segolène zu fürchterlichen Lobeshymnen führen vom deutschen Gast-Fremdling Helmut Schäfer (einem garstigen Kunsthändler-Schleimer/JOCHEN HÄGELE). Dabei ist er vor allem auf Marie Verneuil „scharf“. Wovon Ehemann Claude – vorerst – nichts ahnt. Er fragt sich lieber, wie es eigentlich um seine Ehe bestellt ist und setzt für die 40 Jahre-Feier lieber dezent auf ein intimes, romantisches Restaurant-Abendessen mit Gattin und Solo-Charme, währenddessen die phantasievollen Töchter eben still wie heimlich gerade sein persönliches Armageddon üben: eine XXL-Familienfeier mit allen Schwiegereltern aus der ganzen Welt, bei der Claude und Marie – als Höhepunkt – ihr einstiges Eheversprechen erneuern sollen. Die Planungsfolgen: Der Na Ja-Charmeur Claude hat Mühe, seine Beherrschung einigermaßen unter Kontrolle zu behalten, während auf den zwischenmenschlichen Feten-Spielfeldern ein rasantes Schimpf- und Schande-Rasseln wütet.

Der zerknirschte Monsieur Claude. Der auch dabei ist, ein zweites Buch „zu verfassen“. Nachdem Nummer Eins „nicht so“ gelang. Man spielt in der Loire-Region Chinon wilde Pointen-Exkursionen. Powert sich mehr tiefbündig aus und findet genügend Ecken und Getränke zum Abbrüllen. Ich war neulich bei einem – so genannten – Party-Fest und stieß auf zahlreiche Parallelen. Einige Bekannte könnten aus dem Claude-Imperium („Ich ertrage kein Mittelmaß“) stammen. Deshalb kam ich auch mit der dritten Ekstase aus dem mittelbürgerlichen Claude-Reich halbwegs unterhaltungs- klar (= 3 PÖNIs).

2.)   Starke KOMIK oder: DER PHANTASTISCHE MR. BEAN-TREVOR. Titel = „MAN vs. BEE“. Oder – es ist ein Serien-Hit, wenn Mensch mit Biene (oder Hummel?) fightet. In 9 – ersten – Folgen. Credits: „MAN vs. Bee“. Idee, gemeinsam mit William Davies, und Co-Produktion und Hauptdarsteller: ROWAN ATKINSON  (67). Drehbuch und Co-Produktion: WILLIAM DAVIES. K: Karl Oskarsson; M: Lorne Balfe; Schnitt: Mark Davies; Länge: 108 Minuten (9 Episoden). Premiere: 24. Juni 2022 auf Netflix.

Der Familienvater (plus Gattin + Tochter) heißt TREVOR. Ist, sagen wir mal  – ein ziemlich erfolgloser Identifikator. Bedeutet: Viele Versuche, nix klappt. So richtig. Beruflich. Und überhaupt. Gerade ist er wieder engagiert worden. Als Housesitter. Bei einem vielbeschäftigten reichen Ehepaar. Bedeutet: In deren luxuriösem Haus darf er während der Abwesenheit der Besitzer wohnen. Aufpassen. So was in der Art. Präziser: Sich unauffällig aufhalten. Um es eben zu hüten. Bedingung: Nichts „anfassen“, von wegen dieses wertvolle, teure Inventar, und schon mal gar nichts kaputt-machen. Auch nicht „versehentlich“. Dann aber nimmt die Show formen an. Denn es entbrennt sozusagen ein überdimensionaler, also epischer Kampf zwischen einer eigentlich „simplen“ Biene (mit den Dimensionen und der Pfiffigkeit einer Hummel) und einem ständig fehlgeleiteten Menschen. Die kollaterale Entwicklung dieser phantastischen Begegnung ist absehbar. Voraussehbar. Ein epischer Fight beginnt sich anzubahnen.  Also  – sich aufzublähen. Denn „Bee“ denkt überhaupt nicht daran aufzugeben. Ganz im Gegenteil. Was ab sofort folgt, sind summende Listigkeiten und köstliche Wutanfälle. Vom pfiffigen Tierchen und einem provozierten Zweibeiner. Und wer wird schließlich gewinnen?

Ist Spaß, macht denselben auch, lässt sich für eine heimische TV-Abendvorstellung bestens empfehlen. Denn ROWAN ATKINSON (mit seiner ständigen deutschen Stimme LUTZ MACKENSY) ist wunderbar-empört wie fiebrig-bewegungs-intensiv drauf (= 4 Serienfolgen-PÖNIs).

3.)   SCHMERZHAFTER HORROR. Titel = „THE OWNERS“ von Julius Berg (C-B + R; USA/GB/Fr 2019; Co-B: Mathieu Gömpel; Geoff Cox; basierend auf der Graphic Novel „Une nuit de pleine lune“ / „Vollmondnacht“ / von Hermann und Yves H; K: David Ungaro; M: Paul Frazer; Vincent Welch; 92 Minuten; deutscher Kino-Start: 14.7.2022). Irgendwann irgendwo in den 1990er Jahren. Provinz-Atmo. Drei bösartig-schelmische „Freunde“ beschließen, ihren dürftigen Lebensunterhalt „erheblich aufzufrischen“. Der Plan: Wir brechen in das abgelegene Haus von Dr. Richard Huggins (SYLVESTER McCOY) und Gattin Ellen (RITA TUSHINGHAM / = die britische 60er Jahre-Ikone/“Bitterer Honig“) ein, die gerade abwesend sind, und bereichern uns „unauffällig“. Doch gemeiner getan als gelungen, denn dabei läuft einiges – und immer mehr – aus dem Ruder. Zudem auch noch die schwangere Freundin Mary-Babe (MAISIE WILLIAMS /„Game Of Thrones“) von Übeltäter Nathan auftaucht, ihn freundlich anspricht („Du bist ein debiler Arsch“) und fortan mitzumischen gedenkt. Das Gemetzel kann starten. Motto: Wenn Show und Blut stänkern. Und – wenn man ältere Herrschaften total unterschätzt. Denn DIE vermögen durchaus konsequent-aktiv zu sein. Um bescheuerten Nachwuchs in die aggressiven Schranken zu lenken. Schließlich sind die Oldies alles andere als nicht-clever, sprich: ungefährlich. Von Regie-Debütanten Julius Berg stammt der schelmische Satz: „In gewisser Weise ist es ein bisschen wie ein antikapitalistischer Film: Wenn du arm bist, hast du weniger Chancen  zu überleben“ (= 3 PÖNIs).

4.)   TV-TIPPS: Die ARD setzt das SOMMERKINO IM ERSTEN am Montag und Dienstag bestens fort. Zuerst wird am 25.7. ab 20.15 Uhr der SÖNKE WORTMANN-Kinofilm „DER VORNAME“ von 2018 präsentiert („Schöner wurde in deutschen Komödien selten gestritten“ /s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs); einen Tag darauf hat der packende amerikanische Wirtschaftsthriller „VERGIFTETE WAHRHEIT“ (von 2020) ab 22.50 Uhr deutsche Free-TV-Premiere (mit MARK RUFFALO /s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs). Zweimal gilt: Unbedingte TV-Empfehlungen!

5.)   MUSIK ist heute k l a s s i s c h. Denn wenn ROWAN ATKINSON, der aktuelle Serien-Star (s. oben), „FREUDE SCHÖNER GÖTTERFUNKEN“ auf der freien Bühne trällert, ist Begeisterung annonciert und das deutsche LIEBLINGSLIED der Woche gefunden. Wünsche ebenso VIEL VERGNÜGEN:

Wünsche eine vollauf LUSTIGE , GESCHEITE Woche.

HERZlich:   PÖNI PÖnack

e-mail:   kontakt@poenack.de

 

 

 

 

 

 

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