DIE MAGNETISCHEN

PÖNIs: (2/5)

„DIE MAGNETISCHEN“ von Vincent Mael Cardona (Co-B + R; Fr/D 2020; Co-B: Chloé Larouchi; Mael Le Garrec u.a.; K: Brice Pancor; M: David Sztanke; 98 Minuten; deutscher Kino-Start: 28.7.2022;

Die eher beliebigen französischen 1980er Jahre. Titel = „DIE MAGNETISCHEN“ von Vincent Mael Cardona (Co-B + R; Fr/D 2020; Co-B: Chloé Larouchi; Mael Le Garrec u.a.; K: Brice Pancor; M: David Sztanke; 98 Minuten; deutscher Kino-Start: 28.7.2022). Was soll für uns davon interessant sein? WIR haben doch DIE 1980er Jahre erlebt. Genießen können. In dem wir auf den Wehrdienst (als Westberliner) verzichteten, um stattdessen (hier und dort) zu probieren. Zu experimentieren. Zu „machen“. Wir waren doch 1981: die wahren Outlaws. Plünderten die kinematographischen Entdeckungen in kleinen Lichtspielstätten. Packten vieles an, was sich bot, zum Beispiel beim RIAS, um kulturell, musikalisch, wortreich wie lauthals zu kritisieren. Zu verkünden. Fiebrige Lust. Von wegen Tonbänder, Singles, Kassetten, Mix-Tapes. LPs. Mikrofone. Konfrontationen. Studio-Verkündigungen. Termine. Es war eine Wildheit-ATMO. Eine verrückte, zum „MACHEN“ geeignete Denk- und Emotionszeit. In der fiebrigen Berlinale-Unruhe. Mit den krachenden Begegnungen. Wenn plötzlich Lino Ventura, Sydney Pollack oder Götz George Gesprächsbedarf signalisierten. Und wir IHNEN persönlich begegneten. Vergesse ich nie  –  327 wöchentliche Dienstag-Abend-Sendungen „RIAS 2 Special – Film aktuell“. Ab die Post. (Ist alles auf Kassetten gespeichert). Wenn wir in KINO-Previews unseren Hörern persönlich begegnen konnten. Meine Güte, wie wurde begeistert gefeiert. Und wie hatten wir das Gefühl, endlich bewegt sich etwas. Die Tristesse der 1970er war abgehakt. Jetzt kamen echte Gefühle hoch. Im Kino wie privat. Und wenn es alljährlich in den ersten beiden September-Wochen (als Reiseleiter) in die Bretagne ging, lebte alles „französisch“-auf. Und als dann ab 1983 auch BORKUM entdeckt wurde, diese faszinierende ostfriesische Nordseeinsel. Mit diesen Luft-phantastischen Tagen und Wochen. Wo sogar das Kino pulverte. Mit Erstaufführungen. Wie am Kudamm. Nur friesischer.

Und hier? „Die Magnetischen“? Gedöns. Anfang der 1980er Jahre mit französischer Aufbruchsstimmung-Fragezeichen? Auch in der Musik. In einer verschlafenen Kleinstadt. Auf dem Dachboden laufen Radio-phone Experimente. SIE hieß Marianne, war mit ihrem Kind aus Paris zurückgekehrt und doch nur „halb“ erreichbar. Weil sich der charismatische Jerome (JOSEPH OLIVENNES) und sein introvertierter Bruder Philippe (THIMOTÉE ROBART) um sie „bemühen“. Doch Philippe bewegt sich verklemmt/verhuscht und begibt sich dann in den Wehrdienst nach Westberlin. Wo er als DJ beim Militärradio beachtlich hantiert. Aber Marianne nicht mehr erreicht. Vielleicht zu gemein, aber egal. Mich interessiert an diesem Film herzlich wenig. Figuren, Orte, Ensemble, Geschichten. Bleiben müde stecken. Musik? Okay, immerhin: Joy Division, Iggy Pop oder The Undertones. Jedoch: Was hier als allgemeingültige Jugendbewegungen zelebriert wird, ist durchschaubar. Pardon – belanglos. Ich glaube, ich müsste mal über UNS einen fetzigen Film drehen. Über die intensive 80er-Epoche. Mit UNSERER MUSIK. Von einst. Von wegen, zum Aufwärmen. Oder mir mal wieder einmal einen Truffaut-Film besorgen, Antoine Doinel (Jean-Pierre Léaud), DER isses. Der Rest ist magnetisches Schweigen (= 2 PÖNIs).

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