0.) TIER – MENSCH = DEUTE ICH ÄHNLICH.
1.) WÜSTE ACTION-DUELLE. Titel = „SAFE – TODSICHER“. USA 2010. „Sie sind ziemlich verrückt, aber gar nicht so dumm“: Erschien ab 18. November 2011 zunächst in Irland, hatte am 16. April 2012 Premiere in New York, lief am 31. Mai 2012 in Deutschland an und befriedigt noch heute die kinematographische Lust auf erstklassigen Radau. Verantwortlich dafür: BOAZ YAKIN (Drehbuch und Regie); in der Hauptrolle: Der unverwüstliche britische Akteur JASON STATHAM (Jahrgang 1967). Der erste Sohn einer Tänzerin und eines Sängers begann als professioneller Wasserspringer und war zwölf Jahre lang Mitglied des britischen Nationalkaders. Vor seinem Schauspieler-Start war Jason Statham außerdem Model für Werbekampagnen und Darsteller in TV-Spots. Er beherrscht mehrere Kampfsportarten und absolvierte 1998 in der kultischen Krimi-Komödie „Bube, Dame, König, grAS“ von Guy Ritchie seinen ersten Spielfilm-Auftritt. Seitdem hat er sich viele Male zünftig durch filmische Klopper-Arien wie „Fast & Furious 6 bis 8“ oder „The Expendables“ oder „The Mechanic“ oder „Crank“ durchgeprügelt. Besser: Durchgeballert. Will man sehen, wie – viele Bösewichte von einem Rächer aufgespürt und prima „ausgeschaltet“ werden, um es nett zu formulieren, ist man bei diesem Leinwand-Haudegen richtig. Sein Name-hier: Luke Wright. Der ehemalige Polizist muss anfangs ziemlich viele Prügel einstecken, bevor er „mit seinem Feldzug“ beginnt. Was so viel bedeutet wie: Russen, Chinesen und korrupte New Yorker Polizeibosse haben es auf ihn abgesehen. Doch seine „Begleiterin“, das pfiffige 12jährige chinesische Mädchen Mei (CATHERINE CHAN), sorgt dafür, dass er, als ihr Beschützer, so langsam wieder zurück zum Kampf-Schwung findet. Warum – wieso und wodurch will ich den Interessenten dieses ungehorsamen Ami-Streifens, der nach dem Moto gestrickt wurde „EIN MANN MUSS TUN, WAS EIN MANN TUN MUSS“, vorenthalten. Eigentlich, fällt mir gerade auf, habe ich dadurch eigentlich doch schon „eine Menge“ preisgegeben. Ich kann noch sagen, dass Jason Statham wieder von seiner „passenden“ deutschen Stimme LEON BODEN synchronisiert wird. Und eine Antwort auf die Mei-Bemerkung, Luke, du siehst schlimm aus, darf auch noch betont werden: Von wegen = „Alkohol, fehlendes Sonnenlicht, Mangel an Schlaf“. Kommt einem irgendwie bekannt vor, steht dafür – angeberisch – meinem Zettel. Ebenso zwei weitere pikante Verbal-Nachrichten, erstens: „Wie viele Leichen haben wir hier versenkt?“; zweitens: „Nicht Vater, willst du mein Freund sein?“, klopft Mei am Ende Mei bei Luke Beziehungs-nett an. Nach diesem grimmig-unkorrekten 94 Minuten-NETFLIX-Gemetzel … mit kurzen Pausen (= 3 1/2 PÖNIs).
2.) GESCHICHTE. Zum 60. Jahrestag des Mauerbaus erscheint eine DVD-Filmsammlung mit Arbeiten von 1961 bis 2017. Titel = „DIE MAUER – 8 Filme 1961 – 2017″. Herausgeber: STEPHAN MÜLLER. „Berlin ist die Klinke, mit der die Tür nach dem Osten geöffnet werden kann“, ließ Berlins damaliger Oberbürgermeister Willy Brandt verlauten. Am 13. August 1961 schloss die DDR diese Tür zu. Was ein früher Propagandafilm als Friedenssicherung begründete, sah aus dem Westen trostloser, in seiner Monstrosität geradezu bedrohlich aus. Abriegelung, Fluchtversuche, sogenannter Menschenhandel bestimmten den Mauer-Alltag, verrät ein Stasi-Schulungsfilm. Vom Alltag im Hinterland erzählen/berichten neuere Filme: Urlaubserinnerungen an Ostseefahrten oder investigative Methoden beim Aufspüren eines verschwundenen, vielleicht in den Westen geschmuggeltes Kindes. Die acht insgesamt 143minütigen Schwarz-Weiß- oder Farb-Filme stammen von Dieter Menselsohn, Gerd Conradt, Lilly Grote, Falk Schuster, Schwarwel, Sören Hüper, Christian Prettin und Paul Philipp. Herausgeber ist die absolut MEDIEN GmbH = info@absolutmedien.de
3.) TV-TIPP 1: SIE hat wunderbare Bühnenstücke wie „KUNST“ (= habe ich während der Laufzeit im hiesigen „Renaissance Theater“ mindestens dreimal gesehen) und „Drei Mal Leben“ geschrieben und zählt zur weltweit meistgespielten zeitgenössischen Dramatikerin: YASMINA REZA (geboren am 1. Mai 1959 in Paris). Von ihr stammt auch die brillante Bühnen-Vorlage „DER GOTT DES GEMETZELS“, die von ROMAN POLANSKI filmreif adaptiert wurde. Thema: Zwei Eltern von zwei Elfjährigen. Die sich im Pariser Park „gekabbelt“ haben. Was die Erwachsenen veranlasst, aus einer Themen-Mücke einen Themen-Elefanten zu fabrizieren. Motto: Die Wohnungscouch als Minenfeld. Mit JODIE FOSTER, KATE WINSLET, CHRISTOPH WALTZ und JOHN C. REILLY. Dieses brillant pointierte Ereignis präsentiert heute, am 1. Mai, ab 20.15 Uhr ARD ONE und vermag damit aufzutrumpfen. Verweise auf meine Kritik: (s. Kino-KRITIK / 5 PÖNIs).
4.) TV-TIPP 2: USA 1977. Es orten sich – ein kanadischer Walfänger (RICHARD HARRIS als Kapitän Nolan); die Meeresbiologin Rachel Bedford (CHARLOTTE RAMPLING). Er will unbedingt einen Orca fangen, da ein lokales Aquarium „dafür“ eine hohe Belohnung verspricht. Sie rät ihm davon ab. Als er versehentlich ein trächtiges Weibchen harpuniert, beginnt das Duell/der Krieg/die kompromisslose Auseinandersetzung. Zwischen einem Orca-Bullen und dem Kapitän. Zwischen einem aufgebrachten, wütenden Tier und dem Feind: Dem Menschen. Das Orca-Männchen terrorisiert das Fischerdorf. Tötet mehrere Besatzungsmitglieder. Dieser gnadenlose Rachefeldzug bedeutet: Kapitän Nolan muss zurück „in den (Wasser-)Ring“. Muss sich „stellen“. Der Film von MICHAEL ANDERSON basiert auf dem Buch „Orca“ von Arthur Herzog aus dem Jahr 1977 und hatte am 15. Dezember 1977 BRD-Kinostart. Im „Lexikon des internationalen Films“ steht u.a.: „…. technisch gut gemacht, fantasiereicher Tierhorror-Thriller, der die ‚Bestie‘ differenziert zeichnet und auf eine Dämonisierung der Kreatur verzichtet“. „Filmmusik braucht Raum, um sich entfalten zu können. Der Film muss der Musik Zeit geben, um sich zu entwickeln“: ENNIO MORRICONE, der den Soundtrack verantwortete, fand für das Sterben des Orca-Weibchens opernrauschhafte Klänge. „TELE 5“ zeigt den inzwischen längst Kultstatus besitzenden 88 Minuten-Film am Sonntag, 2. 5. ab 20.15 Uhr.
5.) TV-TIPP 3: BRD 1959. „DIE BRÜCKE“. Von BERNHARD WICKI (Co-Drehbuch und Regie). Dieser Antikriegsfilm basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Gregor Dorfmeister (veröffentlicht unter dem Pseudonym Manfred Gregor). 1960 wurde „DIE BRÜCKE“ mit dem „Deutschen Filmpreis“ in fünf Kategorien ausgezeichnet. International wurde er mit dem „Golden Globe“ als „bester ausländischer Film“ prämiert und bekam eine „Oscar“-Nominierung in derselben Kategorie. Die „Süddeutsche Zeitung“ beschrieb anlässlich der Uraufführung am 22. Oktober 1959 in München diesen Film als einen der „härtesten, bittersten Antikriegsfilme, die je über eine Leinwand liefen“. Mitwirkende u.a.: FOLKER BOHNET, FRITZ WEPPER; MICHAEL HINZ, FRANK GLAUBRECHT, VOLKER LECHTENBRINK; CORDULA TRANTOW. 3sat zeigt „DIE BRÜCKE“ am nächsten Freitag, 7. Mai, ab 20.15 Uhr.
6.) MUSIK: In dieser Woche ähnelt mein Lieblings-Song zwar klassischem Pop, ist aber auch, wie er Titel-berichtet – EINE SPUR BLEICHER. Und zählt für mich zu den schönsten Musik-Stücken der Endsechziger Jahre. Als GARY BROOKER und KEITH REID die Band PROCOL HARUM gründeten. Der Bandname soll durch die Falschschreibung aufgrund der telefonischen Übermittlung eines Katzennamens entstanden sein. In Ermangelung einer korrekten Erklärung dieses Katzennamens legte man dem Bandnamen einen lateinischen Ursprung zugrunde, hier für „fern von hier und jetzt“ (wobei die korrekte Übersetzung procul his lauten müsste). Im Frühjahr 1967 wurde PROCOL HARUM vor allem mit einem Lied bekannt: „A WHITER SHADE OF PALE“. Kurz nach seiner Veröffentlichung 2,5 Millionen Mal und seitdem mindestens 6 Millionen Mal verkauft. Im August 2006 trat die Band Live zu einem Open Air-Konzert im dänischen Schloss Lendreborg auf, zusammen mit dem Danish National Concert Orchestra und ihrem Chor. Mit GARY BROOKER als Pianist und Sänger. Rund sieben Minuten eine musikalische Pracht:
Wünsche eine starke, GESUNDE Musik-Woche. HERZlichst: PÖNI PÖnack
kontakt@poenack.de