0.) Post. Ein Brief. Vom Amt für Gesundheit. DIE EINLADUNG … „zur Impfung gegen SARS-CoV-2 (Corona Impfung)“. Teil Eins = Donnerstag, 15. April 2021. Ort: Impfzentrum Messe Berlin, Hammarskjöldplatz 5, Halle 21, 14055 Berlin (-Charlottenburg/Wilmersdorf). Am Amts-Tag war mir mulmig. Das viele Nachrichten-Fern-Sehen zum Thema machte einen – „Absicht“? – seit vielen Wochen kirre. Von wegen – wie „genüsslich“ dort „Fehler“ vorgestellt und kommentiert wurden. Da hörte sich vieles ziemlich hämisch an. Andererseits wurde des Öfteren leider auch SEHR deutlich, was für politische Durchschnittsbeamte unsere Regierungsbänke füllen. (Dabei tauchte der entsetzliche Verkehrsminister selten bis gar nicht mehr auf). Zurück zum hiesigen Funkturm. Wo wir höflich, diskret, freundlich-bestimmt geleitet wurden. Der Vorgang IMPFEN dauerte wenige Sekunden, der bürokratische Rest war schnell erledigt. Demnächst muss ich nochmal hin, die zweite Impfung. Ich fühle = ist OKAY!
1.) MIST. Manchmal bin ich dankbar. Dass ich derzeit nicht ins Kino darf. Um dort einen Film erleiden zu müssen. Netflix sei Dank. So konnte ich den aktuellen Mist zu Hause abhaken. Titel = „THUNDER FORCE“. Geschaffen von BEN FALCONE. Seit Oktober 2005 ist er mit dem kompakten Hollywood-Star MELISSA McCarthy verheiratet; beide haben zusammen einiges Hübsch-Quatschiges ins Filmische erfolgreich umgesetzt (wie „Taffe Mädels“/2013; „The Boss“/2016), manchmal flutete die Leinwand-Show armselig-klamaukig auch den Bach runter („How to Party with Mom“/2018). Übrigens: 2012 bekam Melissa McCarthy eine „Oscar“-Nominierung als „Beste Nebendarstellerin“ für ihren Part der Megan in der Komödie „Brautalarm“ von Regisseur Paul Feig (s. Kino-KRITIK). Und 2019 bekam sie für ihren großartigen Part als gestresste Schriftstellerin Lee Israel in „Can You Ever Forgive Me?“ ebenfalls eine „Oscar“-Nominierung.
„THUNDER FORCE“ ist totaler Schrott. In dem Melissa eine entsetzlich durchgeknallte und meistens blödsinnig-nervende Quatsch-Hyäne Emily mimt, die gemeinsam mit Freundin Lydia alias OCTAVIA SPENCER (= „Oscar“-Preisträgerin als „Beste Nebendarstellerin in „The Help /2012) mit Superkräften in Chicago Superböse jagt. Übrigens II: 2017 und 2018 erhielt Octavia Spencer zwei „Oscar“-Nominierungen als jeweils „Beste Nebendarstellerin“ in den Edel-Movies „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ sowie „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“. Fast alles mit und in „Thunder Force“ läuft falsch. Total langweilig. Mit viel lahmem Gag- und Verbal-Gewusel. Auf meinem Notizzettel habe ich mehrmals zu stehen: unerträglich-dusslig und völlig unkomisch. Motto: „Was sind Sie?“ „Ich bin Zwilling“. Mindestens gefühlte 87 Mal hören wir von Lydia: „Tut mir leid“. Wenn sie mal wieder „wilden“ Unfug getrieben hat. Die „Kampfszenen“ mit Schurke „The King“ (BOBBY CANNAVALE) und seinem abartig-doofen Team sind affig-putzig und mäßig pointiert. Zitat: Wir vermitteln jetzt eine „Superstärkebehandlung“. Vom Sehen ist dringend abzuraten (= 1/2 PÖNI).
2.) DOKUMENT ALS THRILLER. Titel = „THE DISSIDENT“. Von BRYAN FOGEL. Der amerikanische Filmregisseur, Produzent, Autor, Dramatiker und Menschenrechtsaktivist, Geburtsjahrgang März 1970, wurde mit seinem Dokumentarfilm „Icarus“ aus dem Jahr 2017 bekannt, für den er im Jahr darauf den „Oscar“ für den „Besten Dokumentarfilm“ zugesprochen bekam. Sein aktueller Film, der am 24. Januar 2020 beim „Sundance Film Festival“ Weltpremiere hatte, folgt den Spuren der bestialischen Ermordung des – zur Tatzeit/2. Oktober 2018 – 60jährigen saudi-arabischen Journalisten JAMAL KHASHOGGI. Dabei steht die Geschichte des saudischen Aktivisten und Video-Bloggers OMAR ABDULAZIZ im Mittelpunkt, der maßgeblich zur Bryan Fogel-Recherche beitrug. Weil Jamal Khashoggi in seiner Heimat wegen seiner kritischen Einstellung (= Ehrlichkeit) in Ungnade fiel, siedelte er im Sommer 2018 in die USA und arbeitete dort u.a. als Kolumnist der „Washington Post“ und kritisierte in seinen Texten offen die saudi-arabische Regierung und den „diktatorischen“ saudi-arabischen Kronprinzen Mohammeds bin Salman. Ab 2. Oktober 2018 wurde Jamal Khashoggi vermisst, nachdem er das saudi-arabische Konsulat in Istanbul betreten und nicht wieder verlassen hatte. Der rund zweistündige Film wirkt gewaltig und spannend wie ein Dokumentations-THRILLER. Basierend auch auf einen US-Geheimdienstbericht, der die Verantwortung für das Verbrechen dem saudischen Kronprinzen zuschreibt. Bryan Vogel untersucht hier die genauen Umstände der Tat, unter anderem mit bisher unveröffentlichtem Bild- und Informationsmaterial, welches ihm die türkischen Ermittler in Istanbul zur Verfügung stellten. Die Bilder, die Fakten, die Recherche-Ergebnisse werden in einer Detail-Tiefe vorgezeigt, die am Ende über die „Vorkommnisse“ keinen Zweifel lassen, wer hier was warum und wie anrichtete. Ein beeindruckendes Filmdokument. Über das Todd McCarthy in „The Hollywood Reporter“ befand: „Vogels Untersuchung ist energisch, tief und umfassend“ (= 4 PÖNIs).
3.) Gleich mit seinem Debütfilm preislich dermaßen abzuräumen, ist enorm. Fest steht aber, dass der britische Regisseur und Produzent SAM MENDES (geboren am 1. August 1965) nach einer erfolgreichen Theater-Karriere von Steven Spielberg in die USA geholt wurde. Dort drehte er 1999 „American Beauty“ und sahnte umgehend fünf „Oscars“ ab, darunter eben auch für ihn, für die „Beste Regie“. Sam Mendes‘ nächster Film war 2002 „ROAD TO PERDITION“, der bei den Venedig-Filmfestspielen um den „Goldenen Löwen“ konkurrierte und am 5. September 2002 in den deutschen Kinos startete. Das Drehbuch von DAVID SELF beruht auf den gleichnamigen Comics, die von Max Allan Collins geschrieben und von Richard Piers Rayner gezeichnet wurden. Ein Gangster- und Familien-Drama, im depressiven Amerika von 1931 angesiedelt. TOM HANKS („Forrest Gump“; „Philadelphia“) hat als Berufskiller alle Hände voll zu tun, um gemeinsam mit seinem kleinen Sohn die Attacken seiner Mafia-Verfolger zu überstehen. Mit PAUL NEWMAN (in seiner letzten Rolle) als „Pate“. „Road to Perdition“ ist ein spannendes Drama mit Bibel-Geschmack („Wer Wind sät, wird Sturm ernten“) und effektvoll sowie wunderbar theatralisch. Bemerkenswert ist die hervorragende Ensemble-Arbeit vor wie vor allem auch hinter der Kamera (insgesamt 6 „Oscar“-Nominierungen, darunter für Paul Newman; „Oscar“ für die „Beste Kameraarbeit“ an – den kurz zuvor verstorbenen – Kameramann CONRAD L. HALL). Der exzellent-atmosphärische Spannungsfilm steht derzeit bei „Netflix“ auf dem Spielplan und ist weiterhin ein intensiver Hingucker (= 4 PÖNIs).
4.) SEELE: JAZZ-„SOUL“. Mit Joe Gardner (Originalstimme: JAMIE FOXX). Jetzt – ab 22. April 2021 – im Disney-HEIMKINO. Zählt heute schon zu den Besten Filmen 2021. Ist mit brillanter PIXAR-Atmo-Animation verbunden. Motto: Der rebellische Beat des Lebens. Der Groove unserer Existenz. Der köstlich-kubische Rhythmus von Pablo Picasso & Salvador Dali. Geschaffen vom Team-Leiter PETE DOCTER, der einst schon für Emotionsknüller wie „Oben“ (200) und „Alles steht Kopf“ (s. Kino-KRITIK) sorgte. 100 Minuten: Sollte man wenigstens, also mindestens zehnmal im Jahr erleben (s. Kino-KRITIK).
5.) Ich erinnere mich noch. 2018. Ein August-Tag. Pressevorführung. Schon der Titel… : Der TITEL des deutschen Films laute doch tatsächlich: „GRÜNER WIRD’S NICHT, SAGTE DER GÄRTNER UND FLOG DAVON“. Regie: Florian Gallenberger. Nach dem gleichnamigen Roman von Jockel Tschiersch. Mit ELMAR WEPPER als grantelnder Schorsch Kempter. Der nach der Pleite seiner ländlichen Gärtnerei im wahrsten Sinne: abfliegt. Als letzter Satz steht in meiner Kritik: Dass ein deutscher Film auf „französisches Niveau“ zu steigen vermag, ist die eigentliche Verblüffung und Groß-Freude (4 1/2 PÖNIs). Im NDR ist dieser hiesige Überraschungsfilm an diesem Samstag-Abend ab 20.15 Uhr nachzuholen, zu entdecken, als charmante Unterhaltung erneut aufzunehmen (s. Kino-KRITIK).
6.) Mick Jagger & Foo-Fighters-Frontman Dave Grohl! Ach du liebe Scheiße – EAZY SLEAZY, ein Titel, der da EIFRIG SCHMUDDELIGES toniert, MUSS Lieblings-Song der Woche sein. Oder werden. Im Pressegewusel lese ich: „Ich wollte diesen Song, den ich am Ende des Lockdowns verfasste, mit euch teilen – Danke an Dave Grohl, dass er sich Schlagzeug, Bass und Gitarre gegriffen hat …Hoffe, ihr genießt alle EAZY SLEAZY!“ (MICK JAGGER). In dem Hit über die Pandemie tauchen auf: Beunruhigende Kurven, Fake-Beifall im Fußballstadion und fehlende Reiseprospekte. Und auch der Hinweis: „DIE ERDE IST GANZ FLACH / DAS KLIMA BLEIBT IM SCHACH“. Genau:
Wünsche eine rockige GESUNDE WOCHE!
HERZlichst: PÖNI PÖnack
kontakt@poenack.de