-1.) EUCH MENSCHEN ZUR KENNTNIS: BIN MÜDE. WARUM SOLL ICH AUFSTEHEN? Ist doch Scheiße:
0.) Na gut, dann doch lieber Fußball. Wie? DER funktioniert auch nicht??? Ach so ja, stimmt. International saufen wir ja dort auch ständig ab. Die müde Länder-Truppe zuletzt mit 0:6 gegen Spanien (17.11.2020), und bei der Teilnahme am Trost-Cup, genannt Europa League, scheiterte der VfL Wolfsburg bereits in der Qualifikation (am „mächtigen“ AEK Athen), während in der ersten K.o.-Runde sowohl Hoffenheim (gegen Molde FK/Norwegen) wie auch Leverkusen (gegen Young Boys Bern) kürzlich ausschieden. „In diesem rauen Wettbewerb ist das Versagen der deutschen Klubs zur Tradition geworden. Eine Armee der Verlierer formiert sich da über all die Jahre: Mal scheitert Hertha BSC in Gruppenspielen an Östersunds FC und Sorja Luhansk, mal Mainz 05 im Sommer-Prolog an Gaz Metan Medias, der VfB Stuttgart an HNK Rijeka und Freiburg an NK Domzale. Der bisher letzte deutsche Finalist der Europa League war Werder Bremen – anno 2009 („SZ“ vom 27./28.2.2021).
1.) Netflix, seit 18.10.2019: STEVEN SODERBERGH LOHNT IMMER. Titel = „DIE GELDWÄSCHEREI“. Originaltitel: „The Laundromat“. Ironisch: „Der Waschsalon“. Wo eben gigantische Summen von Geld gewaschen werden. Was Maestro STEVEN SODERBERGH rechtschaffend zu berichten und tiefgründig-doppeldeutig-entlarvend zu erzählen weiß. In einer pikanten Mixtur aus exzellentem Mainstream und bösem kreativen Spott. Der Cannes-Gewinner („Sex, Lügen und Video“/1989) und „Oscar“-Preisträger („Traffic – Macht des Kartells“/2000) und dreimalige prächtige „Ocean’s“- und „Erin Brockovich“-Unterhalter setzt hier auf einheimischen kapitalistischen Ganz-Groß-Betrug, besser bekannt als „Panama Papers“-Business. Dabei blickt er auf zwei „geniale“ Spitzenbetrüger, die von GARY OLDMAN (= als Jürgen Mossack) und ANTONIO BANDERAS (als Ramón Fonseca) blendend vorgestellt = vorgeführt werden. „Nach echten Geheimnissen“ meldet der Vorspann. Während die beiden Saubermänner verkünden, dass sie von Märchen berichten, die „wirklich passiert“ sind. Und von Themen handeln wie „Das Konzept von Geld“, „Die Notwendigkeit von Geld“ und über: „Das geheime Leben von Geld“. GELD = Macht, Sieger, Alles-Gewinner. Dabei fängt es ganz furchtbar an. Menschen befinden sich bei einem Ausflug auf einem Boot, selbiges wird von Wellen attackiert, Menschen fliegen von Bord, einige sterben. Darunter auch Joseph David Martin (James Cromwell/bekannt als „Papa“ von „Babe“, dem legendären „Schweinchen“/1995). Dessen Gattin Ellen Martin (MERYL STREEP) sich fortan ums Erbe kümmert. Und dabei – bei ihren Recherchen – von einem „überragenden“ Schwindel nach und nach = mehr und mehr = erfährt. Der zu tun hat mit Gesetzen, Steuern und dem Bankwesen. Wo es zumeist eigentlich „nur“ darum geht, Formulare zu unterschreiben. Damit sich die riesigen Geldsummen „bewegen“ können. Also dürfen. Also: können. Also: werden. Währenddessen erblicken wir zwischendurch listige inhaltliche Stichworte; die da lauten: Geheimnis 1: Die Sanftmütigen sind angeschissen; Geheimnis 2: Es sind nur Briefkästen; Geheimnis 3: Schön weitersagen; Geheimnis 4: Grundkurs Bestechung; Geheimnis 5: Ein Mordsgeschäft. Was soviel bedeutet wie – Hab-GIER. Gepaart mit direktem Gewalt-Business. Wer da nicht mehr mitkommt, wird ….. Eben. Im April 2016 erschüttert ein Datenleck die Wallstreet. Jetzt kristallisieren sich die Sklaven, die Herren sowie „einfache“ Juristen heraus, die Kauderwelsch verfassen. „Die Zeit ist gekommen, um zu handeln“, sagt/sagen wer?
In diesem kessen, grandios unterhaltsamen, listig-hintergründigen 95 Minuten-Film, der auf dem Buch „Secrecy World“ von Jake Bernstein (auch Co-Produzent) basiert, kommen zuletzt die miesen, räudigen, stinkigen Polit-Fakten heraus. Wie: „2018 haben 60 der größten US-Konzerne keinerlei Steuern auf Vorsteuergewinne von 79 Milliarden Dollar gezahlt“. Während zum Abschied MERYL „Ellen Martin“ STREEP direkt in die Kamera von Peter Andrews (= Pseudonym von/für Steven Soderbergh) schaut, um uns angeekelt-wütend mitzuteilen: „DIE REFORMIERUNG DES VÖLLIG KRANKEN AMERIKANISCHEN WAHLKAMPFFINANZIERUNGSSYSTEMS IST ZWINGEND NÖTIG“. Dabei hebt sie ihren rechten Arm hoch in die Luft, mit einem Mikrofon in der Faust!
Dieser exquisite gesellschaftskritische Zoff-Film aus und über USA-Amerika ist ein großartig-unanständiger, cineastischer Wirkungstreffer; vermag prima kopflastig aufzuwühlen, bis er schließlich WUT-GRENZEN anspricht = erreicht. Was für ein feuriges, packendes Kunststück mit VIEL- Viel-SINN (= 5 PÖNIs).
2.) POLNISCHER HIT. Titel = „CORPUS CHRISTI“. Von JAN KOMASA. Polen 2018/2019. War im Vorjahr nominiert für den „Oscar“ und gewann bei den einheimischen Filmpreisen gleich 10 von 15 möglichen Trophäen. Lief in unseren Kinos am 3. September 2020 an und wurde dann durch „Corona“ ausgebremst. Jetzt ist er auch bei uns im Heimkino ein starkes Angebot. Im Mittelpunkt: Der 20jährige Daniel (BARTOSZ BIELENIA). Er hat den unbedingten Wunsch, Priester zu werden. Allerdings – er sitzt im Jugendgefängnis. Nach seiner Entlassung „versucht“ er es trotzdem. In einer kleinen Gemeinde nutzt er die Gelegenheit und gibt sich als Priester aus: „Es kommt nicht darauf an, woher man kommt, sondern wohin man geht“. Wir haben uns diesem „besonderen Film“ beim hiesigen Kino-Start ausführlich gewidmet (s. Kino-KRITIK) und empfehlen ihn nachhaltig (4 1/2 PÖNIs).
3.) Neu = Home: Disney+. Titel = „RAYA UND DER LETZTE DRACHE“. Von Paul Briggs und Dean Wellins. USA 2018-2020. Hiervon gibt es eine GASTKRITIK von Caroline „Carrie“ Steinkrug (mit der filmischen Benotung: 3 „Carrie“-PÖNIs).
4.) TV-Empfehlung. Titel = „FRANTZ“. Von Francois Ozon, Co-B + R. Fr/D 2015; deutscher Kino-Start: 29.9.2016; Heimkino-VÖ: 23.3.2017. Es dauert manchmal. Will sagen – habe die Kino-Premiere verpasst, musste bis zum Heimkino-Anlauf warten, um dieses Film-Juwel endlich genießen zu können. Ozon bezeichnete sein Werk als „Suspensefilm der Liebe“. Ein paar Stichworte aus der Filmkritik (s. Heimkino-KRITIK): Leises opulentes Schicksals- und Seelen-Drama; begeisternd in der weiblichen Hauptrolle: PAULA BEER, sie wird als „Naturtalent“ mit einer „jungen Romy Schneider“ verglichen; der Film bewegt = trifft auf wunderbare Weise Kopf-Gefühle. ARTE hat in der nächsten Fernsehwoche ein vielschichtiges Emotionswerk im Programm: Mittwoch, 10.3., ab 20.15 Uhr und als Wiederholung am Donnerstag, 11.3., ab 13.45 Uhr.
5.) ROCK. Über die Jahre war ich immer unter den Besuchern in Berlin, wenn ER live auftrat: John Robert „Joe“ Cocker, geboren am 20. Mai 1944 in Sheffield, kurz: JOE COCKER. Diesen Satz über ihn habe ich vereinnahmt: Der gelernte Gasinstallateur begann seine Musikkarriere im Alter von 15 Jahren in mehreren kleineren Bands in seiner Heimatstadt. Meine Lieblingssongs?: Es gibt viele Cover-Hits, die er gesungen hat. „Zwei Geister in der Nacht / Die gehen können, bevor der Morgen graut / Wenn es nichts zu verlieren gibt / Und es keinen Grund zur Angst gibt / Treffe mich am Rand der Stadt / Ich werde dich nicht warten lassen – ich werde da-sein“ = NATÜRLICH: WHEN THE NIGHT COMES, ein Chart-Hit aus den Achtzigern. DER ist für diese Woche mein immer wiederkehrender, laut im Wohnraum tönender Cocker-Knaller:
Wünsche eine Happy-Night-Comes-Woche.
HERZlichst: PÖNI PÖnack
kontakt@poenack.de