PIXELS

PÖNIs: (3/5)

„PIXELS“ von Chris Columbus (USA 2014; B: Tim Herlihy, Timothy Dowling; nach dem gleichnamigen Kurzfilm des französischen Videokünstlers Patrick Jean/2010; K: Amir M. Mokri; M: Henry Jackman; 106 Minuten; deutscher Kino-Start: 30.07.2015); nein, ich habe mich in den spielerischen Achtzigern des vorigen Jahrhunderts nur selten in Spielhallen aufgehalten, um für Geld an Arcade-Automaten mit beziehungsweise gegen „Typen“ wie den gefräßigen Pac-Man oder Gorilla Donkey Kong anzutreten. Aber genau um DIE geht es hier. Und heute. Denn damals, 1982, war die NASA so bekloppt, in einer Raumkapsel dieses US-Kulturgut ins All zu schicken. Damit irgendwelche All-Bewohner irgendwann erfahren, was die Menschheit so alles erfunden/angestellt hat. Pech nur, dass Außerirdische dies falsch verstehen, als ihnen „dies“ heute in die Hände fällt und das Zeugs als Kriegserklärung ansehen. Nun also bedrohen Aliens unseren Planeten Erde. Was eine Spiel-Clique von einst auf den Plan ruft.

Einer von ihnen ist jetzt ein (dümmlicher und lesegestörter) Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (KEVIN JAMES), und der holt seine alten Kumpels und Spiele-Maestros ins Weiße Haus, damit diese „Strategien“ entwickeln. Gegen die Angreifer. Die alten Spiele-Heros von den Blink-Automaten werden „real“ reaktiviert. Als Fach-Team. Bestehend aus erwachsenen Nerds, die nie ganz aus der Spielpubertät herausgekommen sind und nun ihre Chance sehen, mit XXL-Aktionen groß ‘rauszukommen. Das Land zu retten.

Inhaltlich: geschenkt. Es blinkt und funkt und glitzert wie im 80er Jahre Leucht-Kanon. Eines Spielhallen-Platzes. Die Mitwirkenden: Na ja. ADAM SANDLER (auch Co-Produzent), JOSH GAD und der herrliche Zwerg-Angeber-Macker PETER DINKLAGE versuchen, gemeinsam mit ihrem Präsi-Freund und gegen den ausdrücklichen Befehl des knochigen „Admirals“ BRIAN COX, die All-Invasoren lustig-listig-fightend auszuspielen, auszutricksen.

Das ist gedanklich gaga, ziemlich seelenlos-deppert, aber als Tricktechnik-Orgie eine Spaß-Wucht. Schalte das Gehirn ab, es wird sowieso wenig gefordert, und gebe dich ganz der bunten Bühne hin. Staune, was Hollywood (mit einem geschätzten 110 Millionen Dollar Budget) so alles schrill-schräg wieder einmal hervorzuzaubern versteht und genieße es. Mitunter. In sogar 3D. Futter dein Popcorn dabei und grinse des Öfteren. Über die zahlreichen filmischen Anspielungen; es lassen grüßen: von „Ghostbusters“ bis „Independence Day“. Und nebenbei gibt es ja auch das übliche Geschlechter-Gekabbel, hier ironisch praktiziert zwischen MICHELLE MONAGHAN (1. Staffel TV-Serie „True Detective“) als taffes Militär-Mädel und dem ewigen Fun-Boy Adam Sandler. Und wenn der gigantische gelbe und gefräßige Pac-Man erst einmal auf New York zusteuert, um es zu verschlingen, hat das schon was. Von einer urig-originellen freakigen Pixel-Show.

Regisseur Chris Columbus, Jahrgang 1958, hat uns schon mit vielen Genre-Köstlichkeiten – wie „Die Nacht der Abenteuer“, „Heartbreak Hotel“, 2 x „Kevin“, mal „allein zu Haus“, mal „allein in New York“, „Mrs. Doubtfire“ und 2 x „Harry Potter“-Abenteuern/“Stein der Weisen“ + „Kammer des Schreckens“ – verwöhnt. Hier zielt er auf den pointierten Generations-Vertrag: Die „Alten“ sollen sich amüsiert erinnern; ihr Playstation-Nachwuchs soll staunen. Über die einstigen Freizeit-Macken ihrer Erzeuger. Jedem das Seine. Technisch atmosphärisch; Story aber mit viel Unterhaltungs-Luft nach oben (= 3 PÖNIs).

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