PARIS-MANHATTAN

PÖNIs: (3/5)

„PARIS-MANHATTAN“ von Sophie Lellouche (B + R; Fr 2011; K: Laurent Machuel; M: Jean-Michel Bernard; 80 Minuten; deutscher Kino-Start: 04.10.2012); es sind die letzten wärmeren Sonnenstrahlen in diesen Oktober-Tagen, und den passenden Charme-Film gibt es jetzt auch dazu. Als Debüt-Spielfilm, „nach diversen Praktika an Filmsets“, wie das Presseheft zu informieren weiß.

In „Paris-Manhattan“ spielt WOODY ALLEN eine nicht unerhebliche Rolle. Denn die nicht unattraktive 30-jährige Pariser Apothekerin Alice (ALICE TAGLIONI/bezirzte 2006 Steve Martin in „Der rosarote Panther“) verehrt den New Yorker Stadtneurotiker. SEHR. Seit sie 15 ist. Als sie ihn im Kino entdeckte. Hält Zuhause mit ihm „persönliche“ Zwiesprache per schwarz-weißem Riesen-Plakat. Ließ und lässt sich von ihm und seinen Filmen gerne „beraten“. Anregen. Und gibt ihren privilegierten Kunden deshalb auch anstatt Chemie-Keulen lieber rezeptfreie DVD-„Medizin“ von Woody Allen. Über seine Filme mit. Auf dass sie SO besser gesunden. Mögen. Schließlich hat Woody Allen in seinem „körperlichen“ Gesamtwerk für fast jeden Lebens-, also Seelen-Hilfe parat. Sowie entsprechende, feine „dazugehörige“ musikalische Statements. Zum Beispiel von Cole Porter. Einem Lieblingsprotagonisten auch von Alice Ovitz. Deshalb ist es auch nur „natürlich“, dass schließlich hier der – höchstpersönliche – Allen für tatkräftige emotionale Beziehungshilfe sorgt.

Also nicht nur wie gehabt übers Heimkino („Talent ist Glückssache, das Wichtigste im Leben ist Mut“/aus „Manhattan“), sondern auch und letztendlich bei einem kurzen Happy End-Treff. Vor dem Hotel, von dem er gerade abreist. Als es darum geht, dass sie mit dem talentierten, aber wenig romantisch veranlagten Alarmanlagen-Ingenieur Victor (PATRICK BRUEL, neulich in „Der Vorname“ der fesche Pöbler) endlich fest zusammenkommt. Bis es aber soweit ist, wird hübsch pointiert scharwenzelt, die desaströse Liebeswelt von Alice flott abgetastet, einmal mehr die augenzwinkernde Woody Allen-Hymne „auf Französisch“ getönt. Melancholisch, heiter, kurzweilig, lakonische Herzenssonne verströmend.

Ein schmackhaftes französisches Leicht-Menü von Kino (= 3 PÖNIs).

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