OKJA

PÖNIs: (4,5/5)

„OKJA“ von Bong Joon-ho (Co-B, Co-Produzent, R; Co-Produktion: Tilda Swinton; USA/Südkorea 2016; Co-B: Jon Ronson: K: Darius Khondji; M: Jeong Jae-il; 121 Minuten; Netflix-Start: 28.6.2017);

SUPERSCHWEINE-PARADE. Mit seinem ersten englischsprachigen Gladiatoren-Polit-Thriller „SNOWPIERCER“, der am 23. September 2014 hierzulande in den Kinos auftauchte, schuf der südkoreanische Filmemacher und Filmproduzent BONG JOON-ho einen großartig-eisigen Polit-Thriller. Aktuelles Thema: Klimawandel und schreckliche Folgen (s. Kino-KRITIK / 4 1/2 PÖNIs). Im Oktober 2019 folgte in unseren Lichtspielhäusern sein Meisterwerk „PARASITE“, der bei den Filmfestspielen von Cannes die „Goldene Palme“ als „Bester Film“ bekam und bei der „Oscarverleihung 2020“ mit gleich vier Trophäen bedacht wurde (Film, Regie, Originaldrehbuch, internationaler Film). Als gewichtiger Unterhaltungsfilm feierte „PARASITE“ weltweit Triumphe (s. Kino-KRITIK / 5 PÖNIs). Jetzt bekommen wir den – ebenso beeindruckenden, packenden – „Mittelfilm“ von BONG JOON-ho von NETFLIX geliefert. Titel: „OKJA“Beginnend im Jahr 2007. In New York. Unter den Produzenten bei dieser Co-Produktion USA/Südkorea befinden sich Hollywood-Stars wie Tilda Swinton und Brad Pitt. Und mit Lucy Mirando (TILDA SWINTON), der falschen Chefin eines mächtigen multinationalen Unternehmens, beginnt das 121minütige Spektakel. Selbige präsentiert das aktuelle Firmen-Vorhaben: Wir werden international „Superschweinchen“ aufziehen und damit „bestes Fleisch“ zum Konsumieren herstellen. Stichwort: Nilpferdgroße Tiere. Dabei setzt der Massenhaltungsbetrieb auf riesige Umsätze und ist gleichzeitig bemüht, die Genmanipulation zu vertuschen. Begeisterung allerorten. Für die neu zu-schaffende Schweinerasse. Schnitt. Zehn Jahre später, weit weg von New York. Mirando Corporation hat die Ankündigung wahrgemacht. Zusammen mit 26 zertifizierten Bauern aus exotischen Ländern wurde „gezüchtet“. OKJA ist eines dieser Tiere. OKJA wuchs bei einem südkoreanischen Bergbauern und seiner Enkelin Mija (Ahn Seo-hyeon) auf. Ist ein prächtiges, zutrauliches Tier geworden. Zwischen dem jungen Menschenkind und dem Tier ist eine große Freundschaft entstanden. Wie – befinden wir uns etwa in einem niedlichen Disney-Schmarren? Keineswegs: Kaum gedacht, schon nähert sich die Wirklichkeit. Mirando-Vertreter tauchen auf dem Berg auf, um Okja abzuholen. Grund: Die Beobachtungsstudie ist vorüber. Okja wurde als Gewinnerin ausgerufen. Und soll jetzt über Seoul nach New York transportiert werden, wo sie in einer monumentalen Superschweine-Straßenparade vorgeführt werden soll. Sozusagen als „Schmuckstück“ des Unternehmens.  Es ist soweit: MIJA beginnt mit der Planung, Okja „zu befreien“. An ihrer Seite: Helfende Tierschutzaktivistin. Die bemüht sind, die Machenschaften der Firma Mirando – von wegen Superschwein-Dörrfleisch – öffentlich zu machen. Und um Tiere aus ihrer unmenschlichen Gefangenschaft zu befreien. Wohlwissend, dass Menschen sich vor Gen-Fleisch ekeln. Die „Revolution in der Nahrungskette“ durch eine verlogene Business-Industrie soll entlarvt werden. Doch deren Produktion von Billig-Fleisch ist längst angelaufen.

Der mit einigen Hollywood-„Aktivisten“ wie Tilda Swinton (in einem Doppel-Part), Jake Gyllenhaal und PAUL DANO besetzte, großartig-aufmüpfig Spannungsfilm, dessen Budget rund 50 Millionen Dollar betrug und nur in Südkorea und in den USA im Kino lief, handelt von v i e l e n Geldeinnahmen durch widerliche Tier-Quälerei und massenhaften Money- bzw. Macht-Gewinn. Protest, verdammt nochmal! Will sagen – auch hierzulande sind viel zu viele Superschweine unterwegs: MENSCH PASS BESSER AUF! Handel entsprechend = human(er). Doller Spielfilm (4 1/2 PÖNIs).

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