Nicht dran denken

NICHT DRAN DENKEN“ von Gianni Zanasi (Italien 2007; 105 Minuten; Start D: 21.08.2008); wurde im Vorjahr von der italienischen Filmkritik als „Bester Film“ benannt. Lief beim vorjährigen Venedig-Festival und: Man muß sich hier „reinlesen“ bzw. ´reinfinden. Eine Familien-Komödie, die sich erst gemächlich und dann mehr und mehr fein entwickelt. Stefano, Mitte 30, träumt als Punk-Rocker von der eigenen CD, aber dann platzt der Traum, und von Rom geht es wieder zurück nach Rimini. Wo er lange nicht mehr war. Die ersten Lebens-Risse überdenken, vielleicht kitten. Eine Auszeit in der Familie, bei den Eltern und Geschwistern, wo er lange nicht mehr war. Man empfängt ihn mit offenen Armen, aber dann ist alles „so anders“: Nach einem Herzinfarkt findet er den Papa nur noch auf dem Golfplatz; die Mutter besucht esoterische Kurse; die Schwester hat das Studium aufgegeben und jobbt viel lieber im Delphinarium, und Bruderherz Alberto hat gerade die familiäre Firma ruiniert und übt auch noch den ehelichen Seitensprung. Dabei ist Stefano kein geborener Retter, sondern mehr ein Suchender. Nach Sinn und Geborgenheit. Auch wenn er das „äußerlich“ nicht zeigt/zeigen kann. Und dann hat die Mama auch noch eine Überraschung, was speziell SEINE Herkunft betrifft…..

Ein Nach-und-Nach-Gute-Laune-Film. Der das Menschlich-Allzu menschliche schelmenhaft-vergnüglich-absurd vorführt und dabei auf Prima-Typen setzt. Die einen interessieren, die einen berühren, an denen man sich, mit ihrem lakonischen Humor und Wortwitz, fein reiben kann. Atmosphärische Figuren-Authentizität. ein stimmungsvoller Pointen-Reigen um Polka, Oper, Schlager und Chopin, eine Hymne auf „la famiglia“; ensemble-darstellerisch ebenso überzeugend wie emotional packend. Der 42jährige Zanasii hat als Co-Autor und Regisseur eine herrlich quicklebendige italienische Familienkomödie geschaffen (= 4 PÖNIs).

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