MILCHKRIEG IN DALSMYNNI

PÖNIs: (3/5)

„MILCHKRIEG IN DALSMYNNI“ von Grímur Hákonarson (B + R; Island/Dänemark/D/Fr 2018; K: Mart Taniel; M: Valgeir Sigurdsson; 92 Minuten; deutscher Kino-Start: 09.01.2020); Schublade: Island. Provinz. Eine Frau. Bäuerin. Muss kämpfen. Gegen Ungerechtigkeiten und Bevormundung. Wer denkt da nicht an den großartigen isländischen Streifen „Gegen den Strom“ (s. Kino-KRITIK). Neulich. Mit dieser listigen rebellischen „Aktivistin“.

Leider erreicht „Héradid“, „The County“, bei weitem nicht die Qualität des genannten isländischen Meisterwerks. Inga (ARNDÍS HRÖNN EGILSDÓTTIR) ist in Nöten. Ihr Mann ist plötzlich verstorben, sie muss von jetzt auf gleich den Hof bewirtschaften und sich zugleich bemühen, von den vielen Schulden runterzukommen. Gläubiger ist die örtliche Genossenschaft. Deren Chef in der Region als Diktator hantiert. Das (Über-)Leben hier bestimmt. Und die Preise und die Abläufe diktiert. Was sich Inga nicht gefallen lassen will. Sie begehrt auf. Schreibt einen Artikel bei Facebook. So dass Medien aufmerksam werden. Was den Chef der Kooperative zu Gegenmaßnahmen veranlasst. Aber: Bislang haben fast alle geschwiegen, doch so langsam bröckelt die Front der Duckmäuser. Opportunisten. Stillhalter.

Ein sympathischer kleiner Film. Über eine Frau, die nicht (mehr) gewillt ist, sich alles gefallen zu lassen. Die Solidarität einfordert. Deren Outlaw-Kampf allerdings mehr verhalten und weniger PRAKTISCH-STARK erscheint. So dass die Emotionalität-hier und die Spannung mehr dezent erscheinen. Nach seinem Schafe-Drama „Sture Böcke“ von 2015 (= mit 11 einheimischen Filmpreisen bedacht) hat der in seiner Heimat auch als isländischer Ken Loach titulierte Autoren-Regisseur GRÍMUR HÁKONARSON diesmal eine eher mehr bemühte denn nachhaltig „wirkende“ Polit-Fabel geschaffen (= 3 PÖNIs).

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