„MEN IN BLACK 3“ von Barry Sonnenfeld (USA 2010/2011; Co-Produzent: Steven Spielberg; B: Etan Cohen; nach der gleichn. Reihe von MARVEL; K: Bill Pope; M: Danny Elfman; 105 Minuten; deutscher Kino-Start: 24.05.2012); gleich einmal „zur Beruhigung“, der „originale“ Drehbuch-Autor ist nicht etwa ETHAN Cohen, der berühmte Cineasten-Bruder („The Big Lebowski“), sondern der 1974 in Jerusalem/Israel geborene, namensähnliche amerikanische Drehbuch-Autor ETAN Cohen. Im Übrigen – „originaler“ Drehbuch-Autor bedeutet: Etan Cohen schrieb das ursprüngliche Skript, das im Verlauf der langen Produktionszeit (Drehbeginn war am 16. November 2010, Dreh-Ende im Mai 2011) von Kollegen wie Jeff Nathanson, David Koepp und Michael Soccio „ergänzend“ bearbeitet wurde. Als Regisseur für die Neuauflage der US-Agenten mit den schwarzen Anzügen und den „speziellen“ Sonnenbrillen wurde erneut Ex-Kameramann und Regisseur BARRY SONNENFELD (57) engagiert, der in den letzten Jahren „nur“ für das US-Fernsehen gearbeitet hat und dessen erste beiden „Men In Black“-Movies (von 1997 und 2002/s. Kino-KRITIK + s. Kino-KRITIK) insgesamt, also weltweit, über eine Milliarde Dollar einspielten. Eine erfolgreiche „Comic-Family“ wurde also reaktiviert. Um den Fiction-Spaß fortzusetzen. Mit diesen Superwaffen und diesem den Kopf von belastenden Erinnerungen befreiendem „Blitz-Gerät“. Das ausschaut wie ein dickes Fieberthermometer. Dafür wurde ein Blockbuster-Budget von 215 Millionen Dollar aufgebracht. Dabei auch wieder mit im Film-Boot: Genre-Meister STEVEN SPIELBERG als Co-Produzent. Und: Die Show wurde nun im modischen 3D-Verfahren realisiert. Allerdings ziemlich „unauffällig“, soviel sei schon mal verraten.
Eine Fortsetzung bedeutet in Hollywood oftmals nichts Gutes außer halt nochmal „Kohle“ aus einem eigentlich ausgelutschtem Thema herauszuholen. Doch erfreulicherweise schaut es hier ganz anders aus: Die lange Zeit bis zum Wieder-Einsatz der „Black Men“ wurde tatsächlich genutzt bzw. investiert, um eine originelle weitere (Fortsetzungs-)Story zu entwickeln. Um diese beiden so gegensätzlichen Typen: den schweigsamen, barschen Agenten K (TOMMY LEE JONES) und den eher „kommunikativen“, forschen Agenten J (WILL SMITH). Die sich zwar als irdische Monsterjäger bewährt haben und viele schleimige Attacken gemeinsam abwehren konnten, die aber miteinander nie richtig „bekannt“ wurden. Weil K sich jedweder emotionalen Nähe – bislang – ironisch wie übel gelaunt verweigerte. Dies ändert sich nun jetzt. Nach dem Motto: zurück in die Vergangenheit. Um der Zukunft eine Chance zu geben. Der Zukunft von K. Denn DER ist nun „damals“ bedroht. Von dem üblen „Boris the Animal“ (JEMAINE CLEMENT). K hatte diesen zähnefletschenden Schleimbolzen mit den versteckten, messerscharfen Krabben in seiner linken Hand einst geschnappt und einsperren lassen. Vier Jahrzehnte später, also jetzt, hat sich Boris befreit und sinnt auf Rache. An K. Düst nach 1969, um den jungen K (der 42-jährige JOSH BROLIN als 29-jähriger Tommy Lee Jones) zu killen. Und gleich auch noch die Menschheit zu eliminieren. Ganz klar. Was natürlich J nicht nur erfährt, sondern auch verhindern will. Also saust er in die Vergangenheit hinterher, um für Klarheiten zu sorgen. Was soviel bedeutet wie – diesen Boris endgültig in den Orkus zu jagen, der Menschheit eine Zukunft zu garantieren und dabei gleichzeitig herauszukriegen, warum sein Partner eigentlich so unnahbar wurde. Und „so“ geblieben ist. Dabei kommt er einer spannenden emotionalen Familienspur auf die rührigen Schliche. Beim temporeichen Showdown im Cape Canaveral, wo gerade der erste Mondflug ansteht. Alles klar?
Gefühle spielen diesmal mehr eine bedeutsame Rolle als damals, beim komödiantischen Science-Fiction-B-Anfang Ende der 90er Jahre. Natürlich wie gehabt, also urig gewürzt mit ordentlichen Happen von Spezialeffekten. Um zum Beispiel Mega-Quallen oder einem entflohenem Riesen-Goldfisch aus dem Aquarium eines China-Restaurants. Und wieder mit vielen pointierten Bonmots von Clowndolli Will Smith. Der sich diesmal auch als J-Charakter bewähren muss. Soll. Denn es menschelt diesmal zünftig, allerdings mehr eben mit dem jungen K alias Josh Brolin als mit seinem „eigentlichen“ Oldie-Kumpel K alias (dem inzwischen 65-jährigen) Tommy Lee Jones. Der hat hier nur einen etwa viertelstündigen Kurzauftritt und muss ansonsten „dem Nachwuchs“ die Endsechziger-Chose überlassen. Wo es von Zitaten, Anspielungen, auch politischen (ein Schwarzer, der einen Cadillac fährt, ist für – weiße – Polizisten ein Unding), und viel Zeitgeist-Atmosphäre nur so komisch wimmelt. Das Retro-Design jedenfalls ist köstlich angesetzt. Auch „personell“. Wenn etwa „Andy Warhol“ einen geradezu fulminanten Kurzhauch-Auftritt bekommt, lässt es sich prima grinsen. Mit viel Detail-Spaß bietet „Men In Black 3“ ein unterhaltsames Popcorn-Vergnügen. An dem auch die (sprachlich herrliche) „Oscar“-Lady EMMA THOMPSON als Agentin O ihren attraktiven Ironie-Anteil hat.
Und es scheint demnächst sogar weiterzugehen. Wie schließlich zu vernehmen ist. Okay (= 3 ½ PÖNIs).