Macht von Solovki Kritik

‚Glasnost‘ und kein Ende. Auch im Kino, und das ist gut so. Neuestes und schrecklichstes sowjetisches Aufklärungsbeispiel ist der Dokumentarfilm „DIE MACHT VON SOLOVKI“ von Marina Goldovskaja (Co-B+R; Sowjetunion 1988; 93 Minuten; Start D: 1989).

Soloviki heißt eine kleine Inselgruppe im Weißen Meer, ganz im Norden Russlands. Dort errichtete einst Iwan der Schreckliche ein Gefängnis für religiös Andersdenkende. Lebenslange Verbannung erwartete diejenigen, die hierher kamen und von der Außenwelt völlig isoliert waren. Ein Entkommen war durch das die Insel umgebende Meer absolut unmöglich. Ab 1923 wurden sowohl politische wie auch kriminelle Häftlinge hierhergebracht. Solovki wurde für 16 Jahre ein riesiges russisches KZ und gilt heute alsverabscheuungswürdiges Symbol für Stalin und seine Ära.

Der Film “Die Macht von Solovki“ geht den Spuren dieses KZs nach, zeigt authentisches Dokumentationsmaterial und lässt Überlebende über ihre Erfahrungen, über die unmenschliche Folter und die Dominanz der kriminellen Gefangenen berichten. Dabei und dadurch entzieht sich der Film jeglicher filmkritischer Betrachtung. Er ist durch sein wichtiges Anliegen und seine Belege ein notwendiger, erschütternder, sehr informierender Film (= 4 PÖNIs).

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