Letzte Ausfahrt Brooklyn Kritik

Im Mittelpunkt dieser Filmwoche steht eine deutsche Produktion, die mit einem amerikanischen Ensemble besetzt ist und fast ausschließlich vor Ort entstand „LETZTE AUSFAHRT BROOKLYN“ von Uli Edel (D/USA/GB 1989; P.: Bernd Eichinger; 102 Minuten; Start D: 12.10.1989).

Brooklyn, New York, 1952. Die Hölle und ihre Mitglieder. Sie müssen tagtäglich miteinander umgehen und auskommen und das Recht der Straße, das Recht der Stärkeren, ertragen. Die meisten von ihnen sind Opfer, ohne große Chance zum Haupt- und Lebensgewinn. Manchmal gibt es verzweifelte Berührungs- und Ausbruchsversuche von einzelnen, doch der Rückzug in den Abfall der Großstadt ist vorprogrammiert. Figuren, Nachtschattengewächse, Schwächlinge, Angeber, Leder- und Tunten-Helden, Arbeiter, Gewerkschafter, die brutale Polizei, der Gestank von Erotik und Sucht, die Familien.

“Letzte Ausfahrt Brooklyn“ entstand nach dem berühmten, authentischen Roman von Hubert Selby. Thema: Hier kotzt sich das Leben aus. Und dieser großartige, harte, mitteilsame, faszinierende, erschreckende Film erklärt auch das Wieso. Und lässt dadurch Hoffnung und solidarische Emotionen aufkommen. Phantastisch die Schauspieler, professionell die gigantische Inszenierung des “Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“-Regisseurs Edel, hervorragend die musikalische Kulisse von Mark Knopfler. Dessen Klänge an die von Ennio Morricone zu den Meisterwerken eines Sergio Leone erinnern. Durch die Musik wird diese viehische Szenerie begreifbarer, fühlbarer.

“Letzte Ausfahrt Brooklyn“ von Uli Edel ist ein gewaltiger, zum Klassiker geborener Film: Es war einmal in Amerika…(= 5 PÖNIs)

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