Kuss des Tigers Kritik

Der bundesdeutsche Film erstickt weiter in Mittelmaß und Dürftigkeit. Nach “Die Venusfalle“ und “Ich und Er“ ist auch „DER KUSS DES TIGERS“ von Petra Haffter (B+R; D/Fr 1988; 99 Minuten; Start D: 29.09.1988); ein Reinfall. Dabei ist die Story durchaus pikant. Sie basiert auf einem Roman des Franzosen Francis Ryck und handelt von zwei gesellschaftlichen Außenseitern, von zwei modernen Outlaws in Paris.

Peter ist ein Typ, der gerne Frauen im Park umbringt. Michele ein Au-pair Mädchen mit Todes-Sehnsüchten. Beide versuchen sich in einer Beziehung, beharken sich und kommen doch voneinander nicht los. Auf einer Reise durchs Land sind sie ständig eine Bedrohung für sich und andere. Wieder zurück in Paris kommt es untereinander zum entscheidenden Duell.

“Der Kuss des Tigers“ ist manchmal wie ein Hörspiel, manchmal aber auch wie ein fades Theaterstück. Die Geschichte wird ständig nur behauptet, erläutert, erklärt, aber nie wirklich erfahrbar, sinnlich spürbar oder bildlich überzeugend dargeboten. Die Auftritte folgen dem Schema F: Vorhang auf bzw. Klappe, Auftritt, Worte, noch mehr Worte, Behauptungen, Bewegungen, Abblende oder Schnitt. Das Meiste ist vorhersehbar und sehr langatmig getimt. Beate Jensen war noch nie so kindisch und unglaubwürdig wie hier, Partner Stephane Ferrara ist nur ein großer, kräftiger Kerl.

Vergebliche Anarcho-Krimi-Psychologie mit und bei “Der Kuss des Tigers“ von Petra Haffter (= 1 PÖNI).

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