L.A. STORY

Dass die New Yorker Intellektuellen neurotisch sind, diese Erkenntnis verdanken wir bekanntlich Woody Allen und seinem Meisterwerk “Manhattan“. Wie verrückt aber die mittlere Oberschicht von Los Angeles erst ist, das erleben wir jetzt in einem feurigen, komischen Komödiending von Komiker STEVE MARTIN. Der schrieb das Buch und spielt die Hauptrolle in „L.A. STORY“ von Regie-Neuling Mick Jackson (USA 1991; B: Steve Martin; 95 Minuten; Start D: 20.06.1991).

Steve Martin spielt einen überkandidelten Wetter-Ansager beim Fernsehen. Der trifft sich gerne mit seinen Freunden. Man diskutiert über Diät-Eis, die Stärke eines gerade vorüberziehenden Erdbebens und über die alljährlichen Revolver- Duelle auf dem Highway zu Ferienbeginn. Als Sara auftaucht, gespielt von Martins Ehefrau VICTORIA TENNANT, ist es um Harris K. Telemaker geschehen. Sara ist eine britische Journalistin, die nicht nur selbstbewusst, sondern auch schön im Sinne von apart und intelligent ist. Eine Mischung, die bei Einheimischen sehr selten geworden ist. Harris trudelt fortan mächtig herum, lässt seine sowieso kaputte Beziehung sausen und landet in Sachen Beziehungsratschlägen an einer außergewöhnlich talentierten Anzeigentafel am Straßenrand.
Zwar dampft auch noch eine sehr bewegliche junge Boutique-Verkäuferin dazwischen (SARAH JESSICA PARKER) und bringt den Kreislauf von Harris in Bewegung, doch letztlich dreht sich alles um Sara.

“L.A. Story“ ist zugleich hintergründige Satire und kussechte Love-Story und besticht durch einen ungewöhnlich pointierten, intelligenten Humor, der zwischen Anarchie und Märchen prickelnd hin- und herpendelt. Er bietet eine komische Nummernrevue von “Moderne Zeiten“ heute an und spielt auf der unterhaltsamen Tastatur großer Kino-Gefühle. Ein rundum gelungener, sehr unterhaltsamer Film: “L.A. Story“ von und mit Steve Martin (= 4 PÖNIs).

 

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