KING RICHARD

PÖNIs: (4/5)

„KING RICHARD“ von Reinaldo Marcus Green (USA 2020; B: Zach Baylin; basierend auf Richard Williams` Autobiographie „Black and White“; K: Robert Elswit; M: Kris Bowers; 145 Minuten);

DRAMA mit gigantischem EHRGEIZ. Titel = „KING RICHARD“. Von REINALDO MARCUS GREEN (USA 2020; B: Zach Baylin; basiert auf Richard Williams` Autobiographie „Black and White“; Co-Produktion u.a.: Will Smith; K: Robert Elswit; M: Kris Bowers; 145 Minuten; deutscher Kino-Start: 24.2.2022). Der Typ ist eine Zumutung. Wo immer er WIE auftaucht, ist Pulver im Gebälk. Will sagen, gut Kirschenessen ist mit Richard Williams nicht. Er behauptet, „Bescheid zu wissen“. Hat das Leben durchgeplant. Von Anfang an. Noch bevor seine Töchter Venus und Serena geboren wurden, waren sie „beruflich“ verplant. Und wir wissen, der Kerl hat offensichtlich mehr „richtig“ denn „falsch“ gemacht. Er gab sich frühzeitig den Befehl, aus seinen Töchtern legendäre Tennisspielerinnen „zu machen“. Also nicht nur Einfach-Siegerinnen, sondern: WIR, also SIE sind, gelten als Göttinnen. Auf 78 Seiten war ein Matchplan gestrickt, nach dem Richard Williams stets handelte. Ohne Wenn und Aber. Hauptanliegen – dieser verdammten, sprich arroganten weißen Herrschaft zu beweisen, was verdammt nochmal möglich = machbar ist, wenn man es will. Also kann. Um jeden Preis. Ist etwas zu erreichen. Lautet die an sich selbst gestellte und unbedingte und einzige Forderung. Der alles unterstellt wird.

Deshalb ist „King Richard“ kein Ball-Movie, sondern ein packendes Biopic. Bei dem geschildert wird, was der konsequenteste konsequente Richard Williams zu leisten in der Lage ist, wenn es darum geht, seine ehrgeizigen Töchter zum Triumph-Tennis zu drillen. Mit welchen Hindernissen er sich „selbstverständlich“ dafür umgibt; wie er permanent gegen die uralten Grenzlinien von Rasse und Klasse felsig ackert; was es heißt, stur zu sein und zu bleiben; selbst im – vermeintlichen – günstigsten, sprich Dollar-sprudelnden Augenblick weiterhin als der ewig Besserwissende auf- und anzutreten. Als Stinkstiefel des Establishments zu gelten.

„KING RICHARD“ bedeutet: der hohen Schauspielkunst eines „KING“ WILL SMITH beizuwohnen. Der kehrt nach „Ali“ (2001) und „Das Streben nach Glück“ (2006/s. Kino-KRITIK) wieder zurück in die Drama-Arena. Rotzt dabei lächelnd, ist bisweilen so etwas von unantastbar-überheblich und dabei so etwas von ratternd von sich überzeugt; meint, immer, und ich meine STÄNDIG, das Richtige zu wissen, so dass man sich – wie oft eigentlich – wundert, warum beide Töchter einverstanden sind mit seiner drangsalierenden Strategie in Sachen: „Den Rhythmus bestimme ich, und nur ich!“. Und selbst als er endlich mit seinen unkonventionellen Anfällen als Sieger über die Ziellinie gekommen ist, folgen natürlich erst einmal: Anweisungen, Belehrungen, Hinweise. Dabei zeigt sich „Senior“ längst als ein Von-sich-selbst-Gefangener. Mittlerweile ist der Nachwuchs längst start-KLAR. Befindet sich in der Erfolgsspur. Venus und Serena Williams (SANIYYA SIDNEY + DEMI SINGLETON) begeistern mehr und mehr die verblüffte, ausflippende Tennis-Welt. Während wir uns von dem pfiffigen Nicht-Fiction-Drama verabschieden. Und gespannt sind, wie viele von den 6 „Oscar“-Nominierungen (darunter „Bester Film“; „Bester Hauptdarsteller“ Will Smith) demnächst eingenommen werden (= 4 PÖNIs).

 

Teilen mit: