DER INNERE KREIS

DER INNERE KREIS“ von Andrey Konchalovskiy (B+R; Italien/Sowjetunion/USA 1991; 137 Minuten; Start D: 05.03.1992).

Der Exil-Russe der seit einigen Jahren in Hollywood arbeitet und auch hierzulande durch Filme wie “Runaway Train“, “Homer und Eddie“ und “Tango und Cash“ bekannt wurde, erzählt in “Der innere Kreis“ eine wahre Geschichte. Sie spielt in Moskau, ist zwischen 1939 und 1953 angesiedelt und handelt von Stalins Filmvorführer. Der ist ein einfacher, naiver Bursche, der zufällig hinter die Kulissen “des Apparates“ gerät. Eben in den “inneren Kreis“ der Macht bzw. Machthaber. Der kleine Iwan ist ein braver, angepasster Untertan, der Lüge und Angst verinnerlicht und zu einem dauerhaften “Glücksgefühl“ umgepolt hat. Ein realistischer Träumer, der den Alptraum drum herum nicht wahrnehmen kann und will. Erst als auch seine Frau Opfer des Terrors und der Dauer-Angst wird, ahnt Iwan das erste Mal etwas von dem schrecklichen-wirklichen Alltag.

“Der innere Kreis“ ist ein spannender Kinofilm, der mit Bildern, Ereignissen und Gefühlen sorgfältig umgeht und nicht nach Abrechnung geifert. Das, was er zeigt, ist düster genug, um zu erinnern, zu berühren, anzuklagen. Tom Hulce, einst als Mozart im „Amadeus“-Film umjubelt, überzeugt als einfacher Mensch, weil er nicht übertreibt und den inneren Zwiespalt eines angepassten, ausgebeuteten Menschen erkennen lässt. Während die historischen Figuren mit knappen, genauen Porträts unterhaltsam vorgestellt werden.

Ein beeindruckender Film: “Der innere Kreis“ von Andrei Konchalovsky (= 4 PÖNIs).

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