„THE INFILTRATOR“ von Brad Furman (USA 2015; B: Ellen Brown Furman; nach dem Buch „The Infiltrator: My Secret Life Inside the Dirty Banks Behind Pablo Escobar’s Medellin Cartel“ von Robert Mazur; K: Joshua Reis; M: Chris Hajian; 127 Minuten; Start D: 29.09.2016); in den 1980ern hatte US-Präsident Ronald Reagan die Schnauze wahrhaft voll. Drogen aus Lateinamerika überschwemmten Amerika. Um Herr(scher) im eigenen Land zu bleiben, initiierte Reagan den so genannten „War on Drugs“.
Viele Ami-Filme haben schon davon erzählt, wie sich mutige, aufrechte US-Staatsdiener im Namen der Gerechtigkeit und der Moral ins Getümmel stürzten, um „die Gegenseite“ zu infiltrieren. Zur Strecke zu bringen. Der beste heißt „GoodFellas“, ist von 1990 und stammt von Martin Scorsese (s. Kino-KRITIK). „The Infiltrator“ macht sich erneut auf solch einen Film-Weg. Sein Name: Robert Mazur (BRYAN CRANSTON). Er ist 1986 der fähigste verdeckte Ermittler bei der US-Drogenfahndung. Er verfolgt nicht den Weg der Drogen, sondern den Weg des Geldes. Verwandelt sich in einen zwielichtigen, geldgeilen Geschäftsmann namens Bob Musella, der verkündet, jedes schwarze Geld in jeder beliebigen Höhe „waschen“ zu können. Natürlich spricht der Mafia-Adel an. Zwar vorsichtig, aber immerhin. Mazur alias Musella umgibt sich mit einer schönen Verlobten (DIANE KRUGER), bei der es sich um eine neue, unerfahrene Agentin handelt, deren Einsatz nicht ohne Risiko ist. Zudem befindet in seinem engeren Agentenkreis auch der impulsive Kollege Emir Abreu (JOHN LEGUIZAMO), der auch nicht ganz auszurechnen beziehungsweise zurückzuhalten ist. Dennoch geht die Taktik auf, Bob lernt die rechte Hand des mächtigen Drogenbosses Pablo Escobar kennen, den eleganten Roberto Alcaino (BENJAMIN BRATT), der für ihn „dienstlich“ zu einem immer engeren „Freund“ wird.
Fünf Jahre dauert(e) die Undercover-Aktion von Robert Mazur, während der auch seine Ehefrau Evelyn (JULIET AUBREY) einiges zu überstehen, zu akzeptieren hatte, und bei der 85 Drogen-Bosse und kriminelle Banker überführt wurden.
Der Star ist BRYAN CRANSTON, 59. Der als „Walter White“ in der TV-Serie „Breaking Bad“ (2008-2013) populär gewordene kalifornische Mime ist derzeit auch im Kino angesagt. Für seinen vorletzten Auftritt als und in „Trumbo“ (s. Kino-KRITIK) bekam er eine (hochverdiente)“Oscar“-Nominierung. Hier, als „amtlicher“ Spion, trägt er die Spannungskugel voll und ganz. Seine Präsenz ist ungeheuerlich-gut, seine sonore Original-„John Wayne“-Stimme sein brillantes Verbal-Markenzeichen (= das kriegt „so“ hörbar-beeindruckend die deutsche Synchronisation bestimmt nicht hin). Er ist das spannend-clevere Aushängeschild in diesem fein-schmutzigen Fieber-Duell um Gier und Galle. JOHN LEGUIZAMO als draufgängerischer Kollege besitzt undurchsichtig-reizvolles Neben-Fieber. DIANE KRUGER ist, wie gehabt, Klamotten-schön.
Regisseur Brad Furman, länger-neulich mit „Der Mandant“ aufgefallen (s. Kino-KRITIK), hat ein routiniertes Krimi-Drama platziert (= 3 1/2 PÖNIs).