Im Netz des Schreckens

Die Nachrichten verbreiten es täglich: Eine Frau wurde vergewaltigt. Man liest darüber und hört davon und kann sich eigentlich nicht vorstellen, welches Leid sich „wirklich“ dahinter verbirgt. Jetzt gibt es einen Film darüber.
Originaltitel: „hen He‘s Not A Stranger“, also etwa: „Wenn es kein Fremder ist…“, deutscher Video-Titel:
IM NETZ DES SCHRECKENS“ von John Gray (USA 1989; 100 Minuten; Video-Veröffentlichung: 20.01.1992). Ein spekulativer Titel für einen bemerkenswerten amerikanischen Spielfilm.

In dessen Mittelpunkt die Studentin Lyn steht. Die wird von einem Kommilitonen vergewaltigt. Ein klarer, schmutziger Fall. Nur: Diese „Geschichte“ spielt sich an einer Elite-Universität Kaliforniens ab, und ER ist dort der Football-Star. Anfangs will Lyn die Ereignisse schnell verdrängen, vergessen. Doch das klappt nicht. Die Seele streikt, begehrt auf.
Sie leitet gegen Ron ein Disziplinarverfahren ein. Die Öffentlichkeit bekommt Wind von der Sache. Die Fronten sind klar: Hier der umjubelte Sonny-Boy, dort diese „hysterische Zicke“ Und der Trainer geht auf Kollisionskurs. Mit IHR. In der Tat. Lyn wird bedroht, beleidigt, gekränkt. Das Opfer als Täter. Sogar die eigene Anwältin will anfangs nicht mitmachen. Deshalb „zieht“ sie die Beschuldigungen und die Anklage durch. Ihre Eltern leisten Beistand so gut sie es können. Und plötzlich stellt sich heraus, dass auch andere Frauen an der Universität ähnliche „Erfahrungen“ gemacht haben. Aber niemand hat sich bislang so weit „heraus“getraut wie Lyn.
Die trotz Einschüchterungsversuche ihr Recht fordert und Gerechtigkeit einklagt. Doch auch vor Gericht werden Männer und Frauen noch immer unterschiedlich „bewertet“. Sie hat zwar einen ersten Schritt zur juristischen Gleichstellung erreicht, dennoch ist ihr Schlusswort eher deprimierend.

Im Nachspann zum Film „Im Netz des Schreckens“heißt es: Bei einer kürzlich in den USA durchgeführten Untersuchung gab jede 6. Hochschulabsolventin an, Opfer einer Vergewaltigung oder des Versuchs einer Vergewaltigung geworden zu sein. Jeder 15. männliche Hochschulabsolvent gab zu, eine Vergewaltigung begangen oder versucht zu haben.

Anbieter: „Screen Entertainment“ (vergriffen)

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