HWAL – DER BOGEN

PÖNIs: (4/5)

„HWAL- DER BOGEN“ von Kim Ki-duk (B + R; Südkorea/Japan 2005; K: Jang Seong-back; M: Kang Eun-il; 90 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.07.2006); ist das genaue Gegenteil zum bunten Hollywood-Spektakel und genau d i e richtige Kino-Premieren-Alternative in dieser Woche.

Der südkoreanische Produzent, Autor und Regisseur, Jahrgang 1960, gilt als einer der “zornigen Filmkünstler Koreas“ und wurde international zunächst durch Festivals wie die Berlinale oder Venedig bekannt. Danach erreichte und begeisterte er mit seinen meditativen “Buddha-Movies“ wie “Seom – Die Insel“ (2000), “Frühling, Sommer, Herbst, Winter und… Frühling“ (2003) oder zuletzt “Bin-Jip – Leere Häuser“ (2004) eine immer größer werdende cineastische Gemeinde. Die Werke des ehemaligen Malers kreisen immer wieder um dasselbe Motiv: Der ewige Dauer-Kreislauf menschlichen Lebens; der Mensch in seiner Struktur aus Einfältigkeit/Sinnvoller-Existieren-Wollend/zwischen Zärtlichkeit und Gewalt/schwach, sündig, sinnlich/voller Sehnsucht – aber keine ERFÜLLUNG findend.

Leise Geschichten, betörende Symbol-Bilder sind sein Markenzeichen: Ein Magier der Spiritualität, der Gedankenfülle, der Symbolik, der Metaphern, dessen Filme ebenso reich wie einfach-spannend und sinnlich sind/erscheinen. Ein alter Fischer lebt seit langem mit einem jungen Mädchen auf seinem Boot. An deren 17. Geburtstag will er sie heiraten. Doch dann verliebt sich das Mädchen kurz davor in einen Studenten.

Der 12. Film von Kim Ki-duk, ist ein philosophierend-märchenhaftes Generationen-Drama über Liebe, Abhängigkeit und Gewalt und wieder zum gedanklichen Eintauchen hintergründig-unterhaltsam wie feinsinnig, spielerisch geeignet.
Großes kleines, entdeckungsreiches, wunderbar “denkendes“, faszinierendes (Arthouse-)LEBENS-Kino (= 4 PÖNls).

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