HOTEL ARTEMIS

„HOTEL ARTEMIS“ von Drew Pearce (B + R; USA 2017; K: Chung-Hoon Chung; M: Cliff Martinez; 94 Minuten; deutscher Kino-Start: 26.07.2018); arbeiten wir erst mal dies ab: DREW PEARCE, Jahrgang 1975, ist ein britischer Produzent und Drehbuch-Autor. Der von 2000 bis 2004 Leadsänger und Gitarrist der Londoner Alt-Country-Band „Woodchuck“ war, um danach mit dem Schreiben anzufangen. Am Drehbuch zu „Mission: Impossible – Rogue Nation“ war er als Co-Autor beteiligt. Ebenso beim Hit „Iron Man 3“. „Hotel Artemis“, ein dystopischer Action-Thriller, ist sein Regie-Debüt, basierend auf seinem Drehbuch. Und leider hat er sich hier(mit) verhoben.

Die Zukunft Amerikas sieht düster aus. Los Angeles im Jahr 2028 jedenfalls ist ein schreiender Müllhaufen. Überall Chaos, ein Bürgeraufstand ist im Gange, weil ein Konzern den Menschen das Wasser abgestellt hat. Räuber sehen ihre Chance bei einem Bank-Überfall, aber alles gerät aus dem blutigen Ruder. Und wohin flüchtet man sich in diesen Tagen, wenn nix mehr geht: In selbiges – siehe Titel – Hotel. Wo die Hausordnung die allgemeine Stimmung vorgibt: „Beschimpfen des Personals verboten! Mitbringen von Waffen verboten! Töten anderer Patienten verboten!“ Alles klar. Geleitet wird dieses 13stöckige Gebäude im Art-Deco-Stil von einer Frau, die von allen nur „Schwester“ genannt wird. Seit 22 Jahren behandelt sie hier nur „Mitglieder“ aus den Reihen der Unterwelt. Bezahlt wird im Voraus, und es gelten hier die eben genannten Hausordnungs-Regeln. Die Schwester (JODIE FOSTER) ist eine High-Tech-Ärztin, die die Songs von „The Mamas and The Papas“ mag, auf einen mächtigem Beschützer setzen kann, die also mit fast jedem Problem fertig wird: „Kein Wasser in Los Angeles, aber hier drin regnet’s „Arschlöcher“: Was auf einen außergewöhnlichen Heute-Abend schließen lässt.

Viele merkwürdige Gestalten sind bereits oder kommen gerade hierher. Darunter die verletzten Bank-Gangster-Brüder Waikiki (STERLING K. BROWN („Emmy“-Gewinner für „Randall“ aus der TV-Familien-Serie „This is US“) und Honolulu (BRIAN TYREE HENRY) und der Hausherr und Finanzier Niagara (JEFF GOLDBLUM), der mächtigste Gangsterboss der Region. Samt Sohn (ZACHARY QUINTO („Star Trek“/der junge Spock), der wüst um Vaters Gunst buhlt. Alle kennen die berühmte Hausordnung. Aber halten sie sich auch an sie? Wir ahnen.

Klingt eigentlich spannend, wirkt aber nur über-ambitioniert. Will/soll Gangster-Movie, Science Fiction-Fabel, Psycho-Drama als gemeiner, schwarzhumoriger Thriller in rund Anderthalbstunden sein, stümpert aber nur holprig-übermotiviert und ziemlich lahm vor sich hin. Okay, aber „Oscar“-Ikone Jodie Foster? Wird unter Wert „verramscht“, bringt nicht d i e Dynamik und Charakter-Tiefe auf und ein, die sicherlich vorgesehen war. Auf gut deutsch: Kann die Chose auch nicht retten. Debütant Drew Pearce setzt ein inhaltliches wie personelles Kuddelmuddel in Gang, das erst gegen Ende zu einer reißerischen Spannung findet. Fazit: Viele vergebliche Genre-Liebesmüh(en) (= 2 PÖNIs).

 

 

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