HOMEBOY

Der amerikanische Star Mickey Rourke schlägt mal wieder zu. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn in „HOMEBOY“ von Michael Seresin (USA 1988; B: Mickey Rourke (as Eddie Cook); 116 Minuten; Start D: 07.09.1989); spielt er einen Boxer.

Einen ausgebrannten Rummelplatz-Typen, der sich nur noch müde und abgebrannt durch die Gosse schleppt. Zweitklassige Kämpfe in irgendwelchen Provinznestern austrägt und gesundheitliche Probleme bekommt. Doch die will er nicht wahrhaben und verschweigt sie seiner Umgebung. In einem Vergnügungspark lernt er das Mädchen Ruby kennen und schätzen. Beide stehen auf der Schattenseite des Lebens, sind gebrandmarkt und vorsichtig. Boxer Johnny sieht eine Hoffnung, aus dem Müll herauszukommen. Dann aber, als er sich mit dem windigen Gangster Wesley einlässt und der ihn zu einem großen Coup einkaufen will, muss sich Johnny entscheiden.

Es geht um Freundschaft, die Existenz, das Leben und Überleben. “Homeboy“, in den Hauptrollen Mickey Rourke und Christopher Walken sowie Debra Feuer, ist ein melodramatischer Mischmasch aus Boxer- und Unterweltfilm. Solide, routiniert, aber auch in der Schlussphase dumm und unglaubwürdig erzählt und inszeniert. Der Film lebt natürlich ausschließlich von diesem Exzentriker Mickey Rourke. Aber der durch Filme wie “Angel Heart“, “Im Jahr des Drachen“ oder “Heaven‘s Gate“ populär gewordene Schauspieler spielt den brutalen Schläger und empfindsamen Außenseiter Johnny gar nicht, sondern bringt ihn nur ganz starr und statisch rüber. Mit einer anfangs faszinierenden, dann aber immer weniger berührenden, ständig zusammengedrückten Visage. Die und das ist dann das einzig Bewegliche bei ihm. Die Story vom Boxer ist die Story von seinem zerknautschten Pokerface.

Leider nicht abendfüllend oder dauerhaft interessant. „Homeboy“ ist ein Home-Movie für Fans von Mickey Rourke (= 2 PÖNIs).

 

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