HAYWIRE

HAYWIRE“ von Steven Soderbergh (K+R; USA 2011; B: Lem Dobbs; 93 Minuten; Start D: 08.03.2012); manchmal dürfen ja auch „die Mädels“ ´ran, wenn es darum geht, kräftig draufzuhauen. Neulich erst, in dem amerikanisch-französischen Thriller „Colombiana“, war Zoé Saldana eine todesbringende Rache-Furie (s. Kino-KRITIK), jetzt dreht in „Haywire“ die 29-jährige Texas-„Göre“ GINA CARANO voll durch. Gina Joy Carano wurde im texanischen Dallas County als Tochter des Footballspielers Glenn Carano geboren. Sie hat zwei Schwestern, spielte an der Highschool Basketball, absolvierte ein Psychologiestudium. Danach trat die gut proportionierte Lady als Mixed-Martial-Arts-Kämpferin auf und wurde Mehrfach-Meisterin. Ihr Film-Debüt gab sie 2009 in einer Nebenrolle des Hollywoodstreifens „Blood and Bone – Rache um jeden Preis“. Steven Soderbergh, der 49-jährige Tausendsassa unter den Hollywood-Exoten(„Sex, Lügen & Video“/1989/“Goldene Palme“ von Cannes; „Out of Sight“; „Traffic – Macht des Kartells“; die drei „Oceans“-Hits; die beiden „Che“-Werke, zuletzt „Contagion“), engagierte sie für seinen ersten Action-Hammer. „Haywire“, also „Durchdrehen“, „Außer Kontrolle geraten“, lief kürzlich bei der Berlinale im Wettbewerb, dort aber außerhalb der Konkurrenz. Und SIE macht dabei eine wirklich gute Figur. Sie besitzt, wie so viele Wrestler, die Hollywood verpflichtet, nicht nur „die volle Power“, sondern auch Stil. Vermag neben ihren Promi-Mitstreitern wie Ewan McGregor, Michael Fassbender (gerade auch als sexsüchtiger New Yorker in „Shame“ von Steve McQueen im Leinwand-Fokus), Channing Tatum und Michael Douglas charismatisch mitzuhalten. Und vermöbelt einige von denen wirklich fein-„zünftig“.

Die Story? Ach so ja: Drehbuch-Veteran LEM DOBBS (52/“Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“, 1984; die Drehbücher zu den Soderbergh-Filmen „Kafka“ + „The Limey“/1991 + 1999; und für „Dark City“, 1998 und „The Score“, 2001, mit Robert De Niro/Edward Norton + Marlon Brando in seinem letzten Kinofilm) setzt hier auf ein Agenten-Puzzle. Als coole und sich „zu wehren wissende“ Mallory Kane muss Gina Carano knallhart durchstarten, um den Verrat in den eigenen CIA-Reihen aufzudecken. Natürlich – ohne Rücksicht auf Verluste. Was „Paul“ alias Michael Fassbender gleich in der Eingangssequenz in einem Bistro „voll“ zu spüren bekommt. Danach geht sie auf die Jagd. Nach den Hintermänner-Schurken. Wird zum sich „voll“ austobenden Sexy-Rache-Engel. Zuletzt „staunt“ sogar ANTONIO BANDERAS.

Dieses Nahkampf-Movie war während des „leid-vollen“ Berlinale-Wettbewerbs so etwas wie eine unterhaltsame Ablenkung. „Entspannung“. Jetzt, „nüchtern“ betrachtet, erfüllt es den Tatbestand eines kessen Atmosphäre-Thrillers. Bei dem es zwar völlig wurscht ist, wer wann warum was erklärt, der aber in den Action-Details prächtig „stinkt“. Abratzt. Und dass hier vor allem die Kerle viel eins auf die Fresse und tiefer was kriegen/abkriegen, ist doch auch mal „ganz nett“. Von der attraktiven GINA jedenfalls ist nach diesem furiosen Hauptrollenstart noch einiges zu erwarten (= 3 PÖNIs).

 

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