THE GREY – UNTER WÖLFEN

THE GREY – UNTER WÖLFEN“ von Joe Carnahan (Co-B+R; USA 2011; 117 Minuten; Start D: 12.04.2012); ER zählt inzwischen zu den viel schuftenden Schauspielern, der am 7. Juni 1952 im nordirischen Ballymena als William John Neeson geborene LIAM NEESON. Der sich nach dem Tod seiner geliebten Ehefrau Natasha Richardson 2009 voll in die Arbeit stürzte. Und sich vor allem, gegenüber früheren „sanfteren“ Auftritten („Tatsächlich…Liebe“; „Kinsey –Die Wahrheit über Sex“), vor allem in Action-Movies tummelte („Das A-Team – Der Film“; „72 Stunden – The Next Three Days“; „Unknown Identity“). Wie jetzt auch hier.

Liam Neeson mimt John Ottway. Der hat bei einer Ölfirma angeheuert. Als „Aufpasser“. Für einen wilden Haufen von Rauf- und Saufkerlen. Die in einer ganz und gar unwirtlichen Region von Alaska nach Öl bohrt. John hat die Aufgabe, die Männer vor den Attacken von wilden Tieren zu schützen. Zu be-schützen. Dabei ist der stille, in sich gekehrte John selbst ein depressives Wrack. Seit dem Tod seiner Frau hat er schon des Öfteren mit dem Gedanken und dem Gewehr gespielt, sich umzubringen. Der Rückflug in die Heimat wird zum Torso. Als ihr Flugzeug in einen heftigen Sturm gerät und in der Wildnis abstürzt. Die acht Überlebenden, darunter John, bemühen sich fortan, der Kälte und dem Hunger zu trotzen. Bewegen sich gen Süden. Inmitten eines gefährlichen Reviers. Stehen fortan ganz oben auf der Nahrungskette eines gefährlichen, blutrünstigen Naturfeindes, einem Rudel hungriger Wölfe. Das die Fährte längst entdeckt, aufgenommen hat. Und auf Fehltritte, menschliche „Pannen“ und Schwächen konsequent lauert. Ein gnadenloses Duell zwischen tierischen „Einheimischen“ und kaputten Eindringlingen beginnt. Der ewige Existenzkampf. Wer ist die bessere Bestie? Also die überlebensfähigere?

Mal wieder Wölfe. Garstig aus dem Computer gezimmert. Mit böse funkelnden Augen. Aber nicht auf Augenhöhe. Dazu ist die Spezies Mensch schon viel zu „aufgebraucht“. Und hat deshalb viel zu sehr mit sich zu tun. Dem verzweifelten Wissen um das eigene Unvermögen. Der eigenen Unzulänglichkeit. Kein Weiterleben, Überleben hier möglich. Trotz zahlreicher Anstrengungen. Oder? Funktioniert die Gegenwehr doch? Noch?

Ein harter Abenteuerfilm. Mit auch Horror-„Charme“. Als Kampf zwischen tierischen und menschlichen Wölfen. Starken und geschwächten. Wem ist das Schicksal hold? Welche Gemeinschaft wird hier, darf überleben? Welche Gemeinschaft ist hier „besser“, also „fähiger“ organisiert? Für den Show-Down? In dieser weißen, grausam kalten Endlos-Wüste.

„The Grey“ ist ein vehementer Ensemblefilm (mit auch DERMOT MULRONEY/kürzlich: “Der Ruf der Wale“). Mit einem einmal mehr beeindruckenden Liam Neeson als sensiblem Leitwolf. Spannung entsteht aus dem „grandiosen“ Schauplatz und den vielen Kontrahenten. Die sich auftun. „Unter Wölfen“ ist kein gewöhnlicher 08/15-Schocker, sondern ein Thriller-Drama mit listigen menschlichen Identitätsfragen. Ist voll von interessanter spannender Psycho-Neugier.
Und: Am Ende den Nachspann durchsitzen lohnt sich diesmal unbedingt (= 3 PÖNIs).

 

Teilen mit: