GLAUBENSFRAGE

GLAUBENSFRAGE“ von John Patrick Shanley (B+R; USA 2008; Start D: 05.02.2009); der amerikanische Dramatiker verfilmt hier sein eigenes, 2005 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Bühnenstück „Doubt“ (auch Originaltitel des Films). Strenge Sitten und Regeln herrschen 1964 in einer katholischen Schule im New Yorker Problemstadtteil Bronx. Als erstmals ein schwarzer Schüler aufgenommen wird, prallen die Ansichten eines reformfreudigen Priesters mit denen der extrem konservativen wie absolut intoleranten Chefin-hier, einer traditionalistischen Nonne, aufeinander. Weil eine naive Lehrerin zur miesen Denunziantin geworden ist, die den Verdacht von Mißbrauch sät, hat die Ober-Schwester Aloysius Beauvier endlich einen Grund gefunden, den unliebsamen wie charismatischen Modernisierer, Pater Brendan Flynn, gehörig zu attackieren.

Trotz der Spitzen-Star-Besetzung mit der zweifachen „Oscar“-Preisträgerin MERYL STREEP als altmodische Angst-Pädagogin und Gott-Vertraute, die hier zum nunmehr 15.mal für diese Trophäe (rekord-)nominiert wurde; mit dem „Oscar“-Preisträger PHILIP SEYMOUR HOFFMAN („Capote“) als charakter-offenem, lebensbejahendem Systemkritiker, und mit AMY ADAMS („Verwünscht“) als dümmlich-plumpe Gut-Mensch-Heuchel-Tusse, wirkt dieses das Thema NICHT auflösende Düster-Kammerspiel entsetzlich antiquiert, ur-staubig und fast über die gesamten 104 Minuten stinklangweilig. „Glaubensfrage“ regt nicht zum Nachdenken, sondern zum Darüberhinweg-Schauen an, weil er den fundamentalistischen Religions-Fanatismus nicht vehement bekämpft, sondern ihn insgeheim zuläßt bzw. akzeptiert. Und das ist unverantwortlich (= 2 PÖNIs).

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