„GLAM GIRLS – HINREIßEND VERDORBEN“ von Chris Addison (USA 2017/2018; B: Jac Schaeffer; K: Michael Coulter; M: Anne Dudley; 94 Minuten; deutscher Kino-Start: 09.05.2019); ACHTUNG, ACHTUNG = ES DARF GELACHT WERDEN! Wie lange ist es her, dass im Kino-Parkett so oft geschmunzelt, gekichert und lauthals gebrüllt wurde??? Keine Ahnung.
„Frauen, das wird immer deutlicher, sind eine neue Kraft. Zu lange wurden sie einfach nur brav- und stillgehalten“ (Gianna Nannini).
Es sind bald 30 Jahre her, da tauchte in unseren Lichtspielhäusern eine amerikanische Komödie auf, die da hieß: „Zwei hinreißend verdorbene Schurken“ (s. Kino-KRITIK). Der Brite Michael Caine und der Ami Steve Martin duellierten sich damals in diesem komischen Boulevard-Spott. Dieser, Spott, wiederum hatte einen – ebenfalls amerikanischen – Vorgänger mit prominenter Besetzung; der Titel dieser 1964 erschienenen Komödie lautete im Original „Bedtime Story“ und in der BRD: „Zwei erfolgreiche Verführer“; in den Hauptrollen immerhin: Marlon Brando und David Niven.
Heute das Ganze wieder, diesmal aber mit zwei tückischen Frauen an der Gauner-Front. Gespielt von ANNE HATHAWAY (zuletzt: „Ocean’s 8“) als Josephine und der wunderbar pummeligen REBEL WILSON („Brautalarm“) als Penny, deren Anarchie im Vornamen schon aufhorchen lässt. Original-Titel: „The Hustle“, „Die Hektik“, der amerikanisch-deutsche: siehe oben.
Mädels, die unterschiedlicher nicht sein können. Die Eine mondän und bis in die letzte Haarspitze clever; die Andere der Inbegriff von ordinärem Trampel. Beide aber fischen im gleichen Teich. An der exklusiven französischen Riviera. Dabei ausnutzend: Männer sind dumm. Und reiche Männer besonders dämlich. Also muss man sie ausnehmen. Die haben es doch nicht anders verdient. Während Josephine mit ausgeklügeltem Team und Peil-Programm trickst und verführt, steht Penny mehr aufs grobe „Hantieren“. Beide Mädels begegnen sich, duellieren sich erst zünftig, um dann die „Talente“ zu bündeln. Was natürlich zu heftigen Kraftakten führt. Mal mehr, mal weniger. Aber immer, na ja meistens, also öfters: schau-lustig.
Nach der ersten Dreiviertelstunde nimmt der Spaß etwas Auszeit, um dann wieder in die komische Spur zu kommen. Schon der Vorspann signalisiert einen Spitzbuben-Charme à la einst „Der rosarote Panther“. An diesen Inspektor Clouseau-Erst-Hit reicht diese witzige Posse natürlich nicht heran, aber sie bietet immerhin genügend ulkige Motive, um mal wieder, zeitweise, zünftig abzulachen. Was so richtig gut-tut (= 3 1/2 PÖNIs; nein 3, doch = 4 PÖNIs).