DER GLÄSERNE HIMMEL

Entsetzlich anspruchsvoll, aber dabei nur intellektuell verquast kommt der Debütfilm „DER GLÄSERNE HIMMEL“ von Nina Grosse (B+R; D 1987; 87 Minuten; Start D: 07.06.1988); daher. Er ist in Paris angesiedelt und handelt von einem Durchschnittsangestellten namens Julien mit etwas exzentrischem Familienanhang.

Der verändert nach einem Alptraum plötzlich sein bislang unauffälliges Dasein und beginnt in dunklen Ecken und Winkeln der Großstadt seinen Phantasien nachzujagen. Dabei stößt er auf seelentiefe Abgründe. Es geht mal wieder um das Leben und überhaupt. Und um das Kino natürlich, das schwarze, geheimnisvolle, das düstere, innen wie außen. Es wird herzlich wenig gesprochen, dabei viel mit Gesten, Symbolzeichen und bedeutungsschwangerem Gehabe argumentiert. Helmut Berger, der uns erst neulich in “A.D.A.M.“ fürchterlich auf die Nerven ging, ist wieder so ein softiger Suppenkaspar, der nur staunen und kaum reden kann. Ausgerechnet ihn auf solch eine Reise ins Ich zu schicken, ist unglaubwürdig und peinlich. Drum herum anonyme, profillose Figuren, in die man alles oder nichts interpretieren kann, wenn überhaupt.

“Der gläserne Himmel“ ist einer jener dummen, langweiligen und überflüssigen Filme, die das Publikum reihenweise aus dem Kino treibt. Bis die 13 Cineasten übrigbleiben, die sich dann hier interpretationswütig austoben können (= 1 PÖNI).

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