Genie und Schnauze Kritik

Bislang waren die Rollen klar verteilt: Sherlock Holmes, das Detektiv-Genie, und Dr. Watson, der etwas vertrottelte, sympathische Freund und Stichwortgeber. Doch jetzt muss die Kriminalgeschichte neu durchdacht und formuliert werden.
Denn der britische Streifen „GENIE UND SCHNAUZE“ von Thom Eberhardt (GB 1988; 107 Minuten; Start D: 07.06.1990); stellt die bisherigen Erkenntnisse völlig auf den Kopf.

Sherlock Holmes ist in Wirklichkeit eine Erfindung von “Superhirn“ Watson, heißt Reginald Kincaid und ist ein aufgeblasener, eitler Tunichtgut, Schürzenjäger, Alkoholiker und ein miserabler Theaterschauspieler mit dem Kombinierungsvermögen eines 10jährigen.
Doch weil die Öffentlichkeit nach selbstbewussten Helden verlangt und nicht nach intelligenten Medizinern mit scharfsinnigen Fähigkeiten und schriftstellerischen Ambitionen, schuf sich Dr. Watson einen „robusten“ Partner. Aber mit diesem Kincaid-Holmes aus- und klarzukommen, erweist sich bei den völlig gegensätzlichen Charaktereigenschaften als immer schwieriger.
Da aber beide aufeinander angewiesen sind, um im kriminalistischen Geschäft zu bleiben, begeben sich die „Meisterschnüffler“ wieder an einen neuen Fall. Dabei geht es um gestohlene 5 Pfund-Druckplatten, die der Erzschurke Professor Moriarty in seinen Besitz gebracht hat.

„Genie und Schnauze“ ist ein köstlicher und typisch britischer Krimi- und Komödien-Spaß.
Mit lässigem Charme und unterkühltem Humor. Und: Mit zwei vorzüglichen Hauptakteuren. MICHAEL CAINE und BEN KINGSLEY spielen sich die vergnüglichen, zweideutigen Pointen blendend zu. Ihr Auftreten macht aus einer kleinen, urigen Idee eine herrlich durchtriebene, feine Spitzenunterhaltung (= 4 PÖNIs).

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