Gemeinsam wohnt man besser Kritik

GEMEINSAM WOHNT MAN BESSER“ von Francois Desagnat (Fr 2015; B: Jérome Corcos, Catherine Diament; K:Vincent Gallot; M: Fabien Cahen; 97 Minuten; Start D: 22.12.2016); die Wohnungsknappheit ist offensichtlich auch in Paris groß. Für junge Leute eine bezahlbare Mietwohnung zu finden, ist anscheinend ziemlich schwierig. Auch, weil „die Alten“ in ihren überdimensionalen schönen Altbauwohnungen oft/viel alleine glucken. Neulich erst, beim filmischen „Frühstück bei Monsieur Henri“ (s. Kino-KRITIK), blickten wir auf einen Oldie-Griesgram (Claude Brasseur), dem eine junge Mitbewohnerin lebens-gut tat.

Jetzt erleben wir dasselbe wieder: der pensionierte Gynäkologe und Witwer Hubert (ANDRÉ DUSSOLLIER/“Drei Männer und ein Baby“; zuletzt überragend in Volker Schlöndorffs Film „Diplomatie“) lebt verbittert und zurückgezogen in solch einer riesigen Pariser Altbauwohnung. Benötigt eigentlich eine Putzfrau und „bekommt“ eine quirlige Studentin, Manuela (BÉRENGÈRE KRIEF), die komfortable Wohnung mit-einzieht. Die fröhliche Manuela stellt nicht nur gehörig den tristen Alltag des mürrischen Oldies auf den Kopf, sondern sorgt auch für weiteren Wohnungs-Zuwachs. In Gestalt einer etwas verpeilten Krankenschwester und eines in Scheidung lebenden und reichlich neurotischen Anwalts. Gemeinsam wird „aufgetankt“, will sagen: Monsieur Hubert beginnt wieder Lebenslaune zu atmen, und die Anderen kriegen auch die Kurve.

Natürlich gilt es zwischendurch immer mal wieder einige „Unruhe“ = Rückschläge in der Gemeinsamkeit zu meistern, wie zum Beispiel mit exotischen Tieren (wie Schlangen und Spinnen) klarzukommen, doch das emotionale wie pointierte Ziel ist klar: Siehe deutschen Titel.

„Adopte un veuf“, also „Adoptiere einen Witwer“, ist ein charmanter französischer Wohlfühl-Film mit menschelnder Fröhlichkeit (= 3 PÖNIs).

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