GEKAUFTES GLÜCK

GEKAUFTES GLÜCK“ von Urs Odermatt (B+R; Schweiz 1989; 94 Minuten; Start D: 02.03.1989).

Wir sind in den Schweizer Bergen auf einem Begräbnis und es regnet ganz fürchterlich. Dem Bauern ist seine Mama gestorben und jetzt sucht er ein Mädchen, weil allein is öde und im Bett is auch so kalt. Die Frauen im Dorf sind zu jung oder zu alt und so kauft sich der Bub eben ein Thai-Mädchen, denn bleed is er ja net.
Wie durch ein Wunder kommt sie vom Dorfe und hat noch in gar keiner Stadt mit ganz vielen Männern und so. Das Wunderpüppchen ist nett anzusehen, reden tut sie auch nicht, es würde sie ja sowieso niemand verstehen und sie weiß sogar wie man Kühe melkt und Eier pflückt.
Wo gab’s die noch zu kaufen?

Also der Bauer ist jetzt ganz zufrieden und glücklich, auch die thaiindischen Speisen schmecken ihm gut. Und wenn die beiden im Bett Tomaten essen und dem Mädchen die Tomatensoße auf den Po läuft, dann hat das was sehr Inniges und Liebes.
Aber es gibt einen Haken in der Geschichte. Der Haken, das sind die Dorfbewohner. Sie sind grobschlächtig und dumm, fühlen sich von der Anwesenheit des Mädchens provoziert. Zudem versuchen die Männer des Dorfes ihr beständig an – oder besser unter die Wäsche zu gehen.

Unter diesen groben Bauern ist auch Werner Herzog. Der ist der Ärgste, denn endlich, wer weiß nach wie vielen Jahren, darf er Klaus Kinski spielen. Das tut er dann auch. Nicht gut zwar, aber dafür umso nachdrücklicher. Und so ist er es auch, der das thailändische Mädchen, bei dem Versuch sie zu vergewaltigen, umbringt.
Schließlich sieht das ganze Dorf sich beim Begräbnis wieder. Regnen tut es auch und so soll sich der Kreis wohl schließen.

Eine Geschichte ist es dennoch nicht geworden, nur viele kleine abgerissene Geschichtchen. Keine wird zu Ende erzählt, und so verpuffen sie alle (= 1 ½ PÖNIs).

 

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