Fluch Kritik

DER FLUCH“ von Ralf Huettner (Co-B+R; D 1988; 88 Minuten; Start D: 01.12.1988).

Als die siebenjährige Melanie mit ihren Freunden Grusel und Horror-Videos guckt, läuft sie auf und ab, erzählt viel und verteilt Nudeln für alle Kinder
Horror das ist noch nicht mal mehr was für kleine Mädchen. Als Melanie aber auf dem Nachhauseweg eine verhüllte Frau sieht, die dann wieder verschwindet; und als sie diese Frau Sekunden später mit dem Rad anfährt, da beginnt der Mysterie-Thriller “Der Fluch“ von Ralf Huettner, dessen Film
“Das Mädchen mit den Feuerzeugen vor zwei Jahren in den Kinos zu sehen war.
Auch in seinem ersten Film erzählt Ralf Huettner eine Geschichte, die sich zwischen Märchen, überlieferter Sage in die heutige Zeit versetzt und
Psycho-Thriller bewegt.

Melanies Vater möchte zum Wochenende in die Berge fahren. Mutter und Melanie sind nicht so berauscht von der Idee, aber tun Vater den Gefallen,
Als Melanie beim Wandern einen von der Sonne beschienenen Berggipfel sieht fühlt sie sich magisch angezogen;
Von nun an tut sie alles, um die Pläne ihrer Eltern zu boykottieren, und die Wanderung in Richtung Berg fortzusetzen. In einer Bergkapelle hört Melanie Kinder singen. Und als die Familie des Nachts Notquartier in einer Hütte beziehen müssen, nun schon bedrohlich nah an Melanies Berg, da ziehen die Stimmen Melanie aus dem Schlaf und führen sie zu einem erfrorenen Mädchen im Schnee die Melanie aufs Haar gleicht.
Die Eltern glauben ihren Sinnen nicht zu trauen, am Horizont ziehen drei altertümlich gekleidete Mädchen singend vorbei, die Familie flieht.
Aber auch zu Hause in München läßt der Bann sie nicht mehr los. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, an dessen Ende die Katastrophe steht
Der Vater betätigt sich als Detektiv um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und stößt dabei auf einen Reim:

Sie kommen wieder,
aber nicht mehr zu eurer Zeit,
und keiner wird sich freuen.
Der Wald wird schreien
und keiner wird es hören.
Die Herzen werden kalt sein,
und der Glaube klein

Die Rede ist von vier Mädchens die vor Jahrhunderten auf seltsame
Weise verschwunden sind.
Melanie ist eines von ihnen und der Berg will sie wiederhaben.

„Der Fluch“ ist ein unheimlich spannender Psycho-Thriller ein Heimat-Katastrophenfilm ohne Happy End.
Es ist unglaublich, wie hervorragend die drei Hauptrollen besetzt sind und wie handwerklich geschickt Kamera und auch Filmmusik eingesetzt sind.
In dem Film mischt sich ein enorm ausgeprägter Sinn für technische und handwerkliche Perfektion mit einem übersinnlich-phantastischem Thema.
Herauskommt ein in jeder Hinsicht ungewöhnlicher und überzeugender deutscher Film.

Ralf Huettner ist eine der großen Hoffnungen für den deutschen Film der nächsten Jahre (= 4 PÖNIs).

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