FEGEFEUER DER EITELKEITEN

Es ist manchmal komisch. Von dem nächsten großen Hollywood-Film, der heute im Kino startet, hatte man qualitätsmäßig einiges erwartet. Viel versprochen hatte ich mir von der Adaption des grandiosen Tom Wolfe – Romans “Bonfire Of The Vanities“, welche unter dem Titel „FEGEFEUER DER EITELKEITEN“ von Brian De Palma (USA 1990; 125 Minuten; Start D: 02.05.1991) für 45 Millionen Dollar in den Sand gesetzt wurde.

Brian De Palma, Regisseur von Spannungshits wie “Carrie“ oder “Dressed To Kill“, startet kein Fegefeuer, sondern ein Strohfeuer. Es geht um die Super-Reichen in New York, um die “ganz Oberen“ der Gesellschaft. Weil einer von ihnen einen kleinen Augenblick versagt und die falsche Straße nimmt, kommt er in arge Bedrängnis. Die Medien stürzen sich auf ihn, jeder will auf seine Kosten sein dickes Geschäft machen, doch dann entpuppt sich alles als eine glatte, dumme Null-Nummer. Weil der Film nichts mit Menschen zu tun hat, sondern mit Marionetten. Kalte Puppen, als Schauspieler getarnt, müssen grässlich grimassieren und andauernd entsetzlichen Blödsinn reden. Nichts von Kritik-Schärfe und dem Spott eines Tom Wolfe, dafür Phrasendrescherei und ein permanenter Klischee-Eintopf.

Auweia. Tom Hanks spielt einen Suppen-Kaspar von Millionär und Sexbold. Bruce Willis als versoffener Journalist und Kommentator ist nicht weniger langweilig. Melanie Griffith muss für eine piepsende, hirnlose Nerz-Hure herhalten. Und drum herum: Alberne Schachfiguren und Papp-Kameraden aus Politik, Justiz und Religion.

“Fegefeuer der Eitelkeiten“ von Brian De Palma ist ein teurer und geistloser Film, dessen einfältiges Entertainment bei weitem die zumutbaren Schmerzgrenzen überschreitet (= 1 PÖNI).

 

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