FAST FOOD NATION

PÖNIs: (3/5)

„FAST FOOD NATION“ von Richard Linklater (B + R; nach dem gleich. Buch von Eric Schlosser/2001; USA/GB 2006; K: Lee Daniel; M: Friends of Dean Martinez; 116 Minuten; deutscher Kino-Start: 01.03.2007); einem der unkonventionellsten amerikanischen Filmemacher, der gerne in den verschiedensten Genres arbeitet („Before Sunrise“/mit Ethan Hawke + Julie Delpy; 1995/“Silberner Regie-Bär“ bei der Berlinale; Loser-Komödie „subUrbia“/1997; „Die Newton Boys“, ein Mix aus Western- und Gangsterfilm/1998; die stimmungsvolle Kids-Ballade „School of Rock“/2003; „Before Sunset“/2005, die hochgelobte Beziehungs-Fortsetzung von „Before Sunrise“, 10 Jahre „danach“).

Sein neuer Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Sachbuch von ERIC SCHLOSSER aus dem Jahr 2001, der auch am Spielfilm-Drehbuch mitgearbeitet hat: „Mickey‘s“ heißt eine amerikanische Fast-Food-Kette und Don Anderson ihr Marketing-Chef. Eigentlich steht Anderson hinter seinem Job. Und der Burger „The Big One“, auch Andersons ganzer Stolz, ist der absolute Renner des Unternehmens. Bis er erfährt, dass Kolibakterien in diesen Verkaufsschlager geraten sind. Auf der nun folgenden Recherche-Reise kommt er vielen Unappetitlichkeiten (seiner Firma/“seiner Industrie“/des amerikanischen Lebens) auf die Spur. DER MENSCH ist, was er IßT oder: Der unersättliche Appetit Amerikas auf Fast Food ist ein im wahrsten Sinne SCHMUTZIGES GESCHÄFT.

Linklaters Film ist Sozial-/Umweltkritik wie auch Kritik an den Herrschenden und an der Industrie. Dabei werden vor allem Dialoge äußerst subtil wie unterhaltsam inszeniert. Mit Promi-Geschmack: ETHAN HAWKE, KRIS KRISTOFFERSON, PATRICIA ARQUETTE sowie Popstar AVRIL LAVIGNE zeigen sich als robuste Umweltaktivisten. Während BRUCE WILLIS den barschen Ton in einem Kurz-Auftritt sinngemäß auf den Punkt bringt: Was wollt ihr denn, DRECK REINIGT DOCH DEN MAGEN, lautet seine doppeldeutige/doppelbödige Theorie. Und als Don Anderson sieht sich GREG KINNEAR („Besser geht‘s nicht“/der schwule Hunde-Nachbar von Jack Nicholson; der Papa in/von „Little Miss Sunshine“) in diesem aufregend-anregenden Doku-Drama sich selbst immer mehr und mehr von seinen „amerikanischen Überzeugungen“ entfernen… (= 3 PÖNIs).

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