DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN

PÖNIs: (3,5/5)

„DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN“ von Chris Buck und Jennifer Lee (USA 2012/2013; B: Jennifer Lee, Shane Morris; M: Christophe Beck; Songs: Kristen Anderson-Lopez, Robert Lopez; 102 Minuten; deutscher Kino-Start: 28.11.2013); pünktlich in Richtung Adventszeit/Weihnachten 2013 zählt der 53. Zeichentrick- bzw. Animationsfilm aus dem Hause von Walt Disney zu den amüsantesten seiner Modern-Art. Mit ordentlichem 3D-Appeal. Und viel Musical-Temperament. Er entstand nach Motiven des Märchen-Klassikers „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen (*1805 – †1875), der 1845 erstveröffentlicht wurde. Die Geschichte des dänischen „Grimms“ existiert in zahlreichen Theaterstücken, Tanzproduktionen, Opern-Inszenierungen sowie internationalen Fernseh- und Kinofilmen (UdSSR von 1957; GB von 1995; Japan 2005; Russland 2011). Hier nun geht es sogleich in den norwegischen Kälte-Winter. Bei eisigen Temperaturen sind Arbeiter-Kolosse dabei, Eisquader aus einem zugefrorenen See zu schlagen. Um sich bei Laune zu halten, wird ein dröhnender Joik (Natur-Gesang) geschmettert. Die raue Stimmung aber löst sich sogleich. Während es im Andersen-Roman darum geht, dass Schwester ihren Bruder im Reich der Schneekönigin sucht, begegnen wir hier zwei unzertrennlichen Prinzessinnen. Elsa und die jüngere Anna. Weil die mit einem Fluch belegte Elsa mit ihren magischen Kräften alles Leben drumherum in Eis und Schnee zu verwandeln versteht, gibt es Probleme. Denn bisweilen kann die vernünftige Elsa ihre „Fähigkeiten“ nicht mehr unter Kontrolle halten und richtet viel Schaden an. Also flieht sie. In die Berge. Weil sie nicht will, Zuhause permanent (unbeabsichtigt) „Monster“-Schäden anzurichten. Was die Hof-Schranzen insgeheim (und in Sachen Erbe) bereits jubeln lässt.

Die quirlige Anna düst hinter ihrer Elsa her. An ihrer hilfreichen Seite: Der raubeinige Eislieferant und Naturbursche Kristoff sowie die eigentlichen STARS hier: ein herrlich kesser, niedlich schussliger und dabei SEHR ulkiger Schneemann namens Olaf (gesprochen von HAPE KERKELING), der sich auch schon mal von Armen, Beinen und Kopf am weißen Körper kurzzeitig zu trennen vermag und dessen größter Traum es ist, mal in der Sonne von Florida zu schmoren, sowie das „wortkarge“ Rentier Sven, die rund 300 kg schwere, aber trotzdem sehr liebenswerte Version eines Labradors, der Olaf zu gerne dessen Karottennase stibitzen würde. Möchte. Und dem sogar hier ein Wiegenlied, gesungen vom „Herrchen“ Kristoff, gewidmet ist: „Rentiere sind besser als Menschen“. Apropos: Auch die Songs plärren hier nicht nur so durch, sondern besitzen mitunter die volle Kraft von Ohrwürmigkeit (wie diese Selbstfindungshymne „Let It Go/Lass jetzt los“). Poppige Songs begleiten furiose Slapstick-Akrobatik, die in einer gigantischen Detail-Treue am Computer super herbeigezaubert wurde, dazu diese immer währenden, thematisch nicht unbekannten „freundlichen“ Schwierigkeiten, erwachsen zu werden und seinen „richtigen“ Platz im Leben zu finden.

Dieser neue DISNEY ist okay. Bis prima. In den „menschlichen Figuren“ ziemlich konventionell, also schlicht charakterisiert, ohne sonderliche Überraschungen, eher gedämpft, was am „Rand“ Platz für prächtige Performance lässt: Rentier Sven UND vor allem SCHNEEMANN-HIT Olaf sorgen für den außerordentlich temperamentvollen komischen Frechdachs-Schwung. Nebenher. Gerade „Komiker“ Olaf wird mit Sicherheit (und auch mit jetzt SEINER deutschen Stimme von Hape Kerkeling) zu einer demnächst öfters auftretenden (Merchandise-)Ikone. Werden. Zu einem Volldampf-Spaßvogel wie Faultier-Nervensäge Sid (Otto Waalkes) in den „Ice Age“-Späßen.

In „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ können Eltern ihren Nachwuchs bestens „parken“. Oder „mit Kinderaugen“ auch gerne DARAN teilhaben (= 3 ½ PÖNIs).

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