Ein Schrei in der Dunkelheit Kritik


EIN SCHREI IN DER DUNKELHEIT“ von Fred Schepisi (USA 1988; 120 Minuten; Start D: 25.05.1989). Der basiert auf wahren Begebenheiten, die sich in der australischen Rechtsprechung zu einem der größten Justizirrtümer entwickeln sollten.

Im August 1980 wird die kleine Tochter eines Ehepaares bei einem touristischen Ausflug im gigantischen Felsmassiv Ayers Rock von einem Dingo entführt und verschleppt. In der Folgezeit erscheint diese Version der Mutter in der Öffentlichkeit immer unglaubwürdiger. Viele wollen einfach nicht glauben, dass ein Dingo ein Baby wegzutragen in der Lage ist. Die Medien “schießen“ sich auf Lindy Chamberlain ein, zumal sie und ihr Mann einer etwas exzentrischen religiösen Sekte angehören. Das schafft ein Klima von Misstrauen, Hass und Vorverurteilung. Hetzpropaganda, Gerichtsverhandlungen und zweifelhafte Gutachter sorgen schließlich nach Jahren für eine Indizien-Verurteilung. Doch dann kommt durch Zufall doch die Wahrheit ans Licht.

“Ein Schrei in der Dunkelheit“ ist ein überzeugender, spannender, fast dokumentarischer Spielfilm, der die Fakten und Emotionen nüchtern auftischt und die hasserfüllte Atmosphäre im Land schildert. MERYL STREEP in der Rolle der spröden Lindy Chamberlain beherrscht einmal mehr faszinierend die Leinwand und bringt diesen Leidensweg einer Frau vorzüglich “rüber“. Ein guter Stoff, ein interessanter Film: “Ein Schrei in der Dunkelheit“ (= 4 PÖNIs).

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