EIN MANN NAMENS OTTO

PÖNIs: (4/5)

„EIN MANN NAMENS OTTO“ von Marc Forster (USA 2022; B: David Magee; K: Matthias Koenigswieser; M: Thomas Newman; 127 Minuten; deutscher Kino-Start: 02.02.2023);

OVE ist OTTO. Otto liebt KATZE! Titel = „EIN MANN NAMENS OTTO“ von Marc Forster (USA 2022; B: David Magee; eine Adaption des gleichnamigen Romans von Frederik Backman/2012; Co-Produktion u.a.: Tom Hanks; Rita Wilson; K: Matthias Koenigswieser; M: Thomas Newman; 127 Minuten; deutscher Kino-Start: 02.02.2023). Der Typ ist ein Kotzbrocken. Ist mürrisch. Menschen-ablehnend. Ständig mies gelaunt. Betrachtet Nachbarn als bescheuert. Unangenehm. Deshalb „lärmt“ er gegen DIE. Gerne. Permanent. Stinkig. Wir notieren: Mit OVE ist nicht gut Kirschen essen. Und dennoch ist ER speziell-interessant. Am 7. April 2016 lief hierzulande der schwedische Spielfilm „Ein Mann namens Ove“ an und fand eine umfangreiche Kino-Gemeinde (s. Kino-KRITIK/4 PÖNIs). Der Film taucht nun wieder auf. Allerdings  – diesmal in einem Ami-Remake. Das u.a. das Ehepaar TOM HANKS & RITA WILSON produziert hat. Der namhafte deutsch-schweizerische Regisseur MARC FORSTER, bekannt durch seine Spielfilme „Drachenläufer“ (2008/s. Kino-KRITIK/4 1/2 PÖNIs); „James Bond 007: Ein Quantum Trost“ (2008/s. Kino-KRITIK/5 PÖNIs); „World War Z“ (2013/s. Kino-KRITIK/4 1/2 PÖNIs), wurde mit der Herstellung beauftragt.

Währenddessen Thomas Jeffrey „Tom“ HANKS, Jahrgang 1956, in die OTTO-Figur schlüpft. Der zweifache „Oscar“-Preisträger („Philadelphia“/1993 / „Forrest Gump“/1994), der 2002 als bisher jüngster Darsteller mit dem AFI Life Achievement Award für sein Lebenswerk geehrt wurde, mimt hier den resoluten, pedantischen Griesgram. Der am liebsten mit Niemandem Kontakt haben möchte. Was sich aber kaum ermöglichen lässt, denn an allen und jedem hat er, der Hausmeister, in der Häuserzeile, wo er wohnt, etwas – lauthals – auszusetzen. Weshalb man ihn dort gerne auch den „grumpy old bastard“ nennt. Warum er „so“ ist wie er ist, erfahren wir nach einer Weile. Seit seine Frau Sonya gestorben ist, sieht Otto Anderson in bzw. mit seinem Leben keinen Sinn mehr. Will ihr schnellst-möglichst „folgen“. Ein Seil, um sich „ordnungsgemäß“ zu erhängen, hat er bereits besorgt. Doch seine Absicht wird jäh unterbrochen, als eine lebhafte junge Familie im Haus gegenüber einzieht. Und andauernd darauf besteht, mit ihm in Kontakt zu kommen. Besonders die charmant-aufmüpfige wie schlagfertig-kontra gebende mexikanische Marisol (MARIANA TREVINO) erweist sich als pointiert-ebenbürtig. Sie fordert ihn geradezu heraus, das Leben „anders“ zu betrachten. Was OTTO Anderson nicht nur nicht verstehen will noch zu akzeptieren bereit ist. Und dann taucht auch noch Malcolm auf, ein lokaler Transgender-Teenager. Der hat gerade noch gefehlt. Meint Otto. Und keilt zurück. Denn eigentlich fühlt er sich nur noch mehr aufdringlich-gestört bei dem Bemühen, endlich aus dem Leben zu scheiden. Sich zu verabschieden. Auch, weil sich vor seiner Haustür und in „seiner“ Straße immer mehr „unangenehme Störereignisse“ ergeben. Lauter „gute“ Möglichkeiten zum Beschwerden. Zum Noch-Mehr-Ärgern. Zum Protestieren. Doch: Wie soll er denn bei dieser dauernden „Unruhe“ endlich „zur endgültigen Ruhe“ gelangen? Zumal da auch noch diese („zauberhafte“) KATZE dauernd bei ihm auftaucht! Und er doch – eigentlich – Katzen gar nicht mag.

Wir stellen fest: Die Adaption für die Neuverfilmung entstand durch DAVID MAGEE. Der schon für diverse Bestsellerverfilmungen – zum  Beispiel für „Wenn Träume fliegen lernen“/2004 und für „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“/2012 – exzellente Drehbücher schrieb und jeweils für den „Oscar“ nominier war. Und, übrigens: In Rückblenden wird der jüngere Otto von Tom Hanks‘ Sohn Truman gespielt. Fazit:  Herausgekommen ist eine herzerwärmende, listig-pointierte Geschichte über das Leben und seine vielen Quellen. Wie  –  heftig-hektische Möglichkeiten richtig zu nutzen, um unerwartete Gefühle an- und aufwärmen zu lassen; um mehr von Liebe, Verlust und dem Da-Sein zu begreifen: ohne Kitsch, ohne Krampf, ohne Gefühlsdonner, vor allem aber: ganz ohne Peinlichkeiten auskommend. TOM HANKS ist einmal mehr ein empathischer Ritter, dessen Trotz und Wut und Verzweiflung und Hormone mal wackeln, mal stimmen. ER überzeugt als ein wunderbarer Mittelfinger-Typ (= 4 PÖNIs).

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