EIN BECKEN VOLLER MÄNNER

PÖNIs: (2/5)

„EIN BECKEN VOLLER MÄNNER“ von Gilles Lellouche (Co-B + R; Fr 2017; Co-B: Ahmed Hamidi, Julien Lambroschini; K: Laurent Tangy; M: Jon Brion; 122 Minuten; deutscher Kino-Start: 04.07.2019); das Thema ist bekannt und ausgereizt. 2008 schuf der Schwede Mans Herngren den Streifen „Männer im Wasser“. Im Vorjahr legte der Brite Oliver Parker – mit „Swimming with Men“ (s. Kino-KRITIK) – einen thematisch ähnlichen Film nach, jetzt folgt ein französisches Remake.

Synchronschwimmen. Eine Eigentlich-Sportart für Frauen, in der sich aber auch Männer versuchen. Dürfen. Hier: eine Gruppe von völlig frustrierten Kerlen mittleren Alters. Sie leiden an Depressionen, Problemen in Beziehung und Familie oder im Beruf. Der Film konzentriert sich auf drei von den „glorreichen 7“ und in der Hauptsache auf Bertrand (MATHIEU AMALRIC), der seit zwei Jahren arbeitslos ist und von seiner loyalen Ehefrau unterstützt wird. Der größte „Schmerz“ aber ist bei allen  – keine angemessene gesellschaftliche oder private Anerkennung. Empfinden sie. Von wegen: keine „Streicheleinheiten des Lebens“. Bertrand leidet an Depressionen und stößt zufällig im Schwimmbad auf ein Männerteam, das in Sachen Synchronschwimmen übt. Bertrand „passt“ also geradezu mit seinem Un-Mut in diese Clique. Deren Trainerin im Übrigen alkoholkrank ist.

Dann aber entsteht Ehrgeiz. Als es darum geht, demnächst bei der Weltmeisterschaft anzutreten. Die Möglichkeit, endlich mal einen Erfolg verbuchen zu können, bringt Leben in dieses kaputte Personal.

Während die Briten im Vorjahr diesen Stoff noch angemessen britisch-originell angingen, mit einem diskreten Charme-Lächeln, klotzt der französische Autoren-Regisseur Gilles Lellouche („Das Leben ist ein Fest“) mit übermäßigen wie nervenden Problem-Füllungen. Was dem Film eine Härte aufsetzt, die deplatziert wirkt. Die französische Schwimmerei, die Zuhause an die 4,3 Millionen Kinobesucher hatte, säuft bei uns glatt ab (= 2 PÖNIs).

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