DJANGO (1966)

PÖNIs: (5/5)

„DJANGO“ von Sergio Corbucci (Co-Produzent und Regisseur; Italien/Spanien 1966; B: José Gutiérrez Maesso; Piero Vivarelli; K: Enzo Barboni; M: Luis Bacalov; 91 Minuten (Originalfassung); 87 Minuten (deutsche Kinofassung); BRD-Kino-Start: 2.11.1966; neuer deutscher Blu-ray-Heimkino-Start: 11.12.2020.

Vier Jahre herrschte WUT. Ausgelöst durch den dummen, gemein-gefährlichen, übel-hetzerischen, ekelhaften US-Präsidenten-Lügner: Donald Trump. Der Amerika entsetzlich spaltete. Bei dessen Nennung und Auftritt-Bildern mir immer wieder ein „besonderer“ WESTERN einfiel, der zu den herausragenden Genre-Klassikern gehört: „D J A N G O“. Der in einer Co-Produktion Italien/Spanien 1966 von SERGIO CORBUCCI (= auch Co-Drehbuch) gedreht wurde. Thema, vereinfacht: Was 1964 mit Sergio Leones Klasse-Klassik-Western „Für eine Handvoll Dollar“ begann, wird nun „woanders“ UND entsprechend härter – fortgeführt. Schon der Anfang macht einen bestens Irre. An der Grenze. Zwischen  Mexiko und der noch jungen USA. Ein heruntergekommener Typ und seine Wirkung mit enormer Wut-Ausstrahlung. Als einsamer Wanderer zieht er durch die schmutzige Einöde, in fürchterlich dreckigen Stiefeln, den Hut tief ins Pokerface gezogen. Was neugierig auffällt, dieser Typ, aus dem die Visage von FRANCO NERO quillt, zieht einen Sarg hinter sich her. In dem sich aber keine Leiche befindet, wie vermutet, sondern ein Maschinengewehr. Mit dem er bald enorm „hantieren“ wird. Denn der wortkarge Bursche, der DJANGO gerufen wird, ist in Sachen „Klärung“ unterwegs. Ausgestattet in einem zerschlissenen Mantel der Nordstaaten-Armee. Während der Titelsong – Musik: LUIS BACALOV, Gesang: ROBERTO FIA, der, international, auch ROCKY ROBERTS heißt – das zu erwartende Gemetzel stimmungsvoll einläutet, stinkt es wunderbar-ungehörig, ungeheuerlich nach: TÖTEN. RACHE. „GUT“, also DJANGO, massakriert „die Anderen“. Die Schäbigen. Die Killermeute, also: fast „den gesamten Rest“. In dieser stinkenden, schäbigen Grenz-Region, mit der schlammigen Dorfstraße und ihren gigantischen Pfützen, geht es worum es immer – bis heute – wirklich geht: Um Geld. Gold. Möglichst VIEL Geld. Beziehungsweise GOLD. DAS es gilt, gierig wie gnadenlos-triumphierend mörderisch zu erwerben. Jeder will es besitzen. Los also, DIE tollen Gemetzel können tönen. Mitten drin – DJANGO. Dessen Frau von Major Jackson (EDUARDO FAJARDO) umgebracht wurde. Was DJANGO in positiv-deprimierende Gewaltstimmung versetzt. Hat. Gebracht hat. Der rockige Showdown findet schließlich auf dem Friedhof der Stadt – die trägt den Namen NOGALES und liegt an der Grenze zu Mexiko – statt. 91 Minuten läuft die Originalfassung, 87 Minuten die für die BRD-Lichtspielhäuser damals geschnittene Version. Das New Yorker „Museum of Modern Art“ besitzt übrigens die komplette originale Version. Überhaupt: DJANGO, der Film, gehört seit vielen Jahren „zur Errungenschaft“ der besonderen POPKULTUR. Motto: Du willst, du sollst, du musst unbedingt SIEGER sein. Also: werden. Dann verhalte dich auch so. Wild, ungestüm, erbarmungslos. Sergio Corbucci, der politisch links orientierte Soziologe und Filmemacher, wurde durch diesen Stoff zum Symbol für spezielle politische und gesellschaftskritische Sichtweisen der Zeit(en), sprich: Kalten Krieg und Ku-Klux-Klan-Rassismus der Militär-Schergen. Während die deutsche Version teilweise „entschärft“ synchronisiert = eingesprochen wurde, durch u.a. Gert Günther Hoffmann (Franco Nero) sowie Beate Hasenau, Eduard Wandrey, Martin Hirthe, Heinz Petruo. Tatsache: In Großbritannien wurde der Film wegen seiner Brutalität erst ab 1993 freigegeben. Hauptdarsteller FRANCO NERO, geboren am 23. November 1941, der zum Zeitpunkt des Drehs erst 25 Jahre alt war und auf älter geschminkt werden musste, um glaubwürdig zu wirken, wurde durch diese Rolle zum Star. Ach so – den Namen „DJANGO“ hatte Sergio Corbucci vom Jazz-Gitarristen DJANGO REINHARDT übernommen; mit dieser Namensgebung erklärte er sich auch einen Teil des Erfolgs seines Films. Und was sagt(e) sein DJANGO zu den coolen, gigantischen Schlachten als kommerzielle Ausbeutung: „Wir können nicht immer fliehen, auch wenn wir gerne möchten. Das wäre zu einfach. Nein, wir müssen bleiben und eine Sache zu Ende bringen, bis zum Schluss“. Amen. Sag ich doch. Warum, verdammt, fällt mir jetzt schon wieder dieser ehemalige verdammt-schlimme amerikanische Präsident verdammt-noch-mal ein……  (= 5 PÖNIs).

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