DIE WINZLINGE – ABENTEUER IN DER KARIBIK

„DIE WINZLINGE – ABENTEUER IN DER KARIBIK“ von Thomas Szabo und Hélène Giraud (B + R; Fr 2017/2018; Animation: The Yard, Supamonks, Futurikon; M: Mathieu Lamboley; 92 Minuten; deutscher Kino-Start: 21.02.2019); wenn wir in Sachen ANIMATION nur auf die USA schauen, wo u.a. DreamWorks, Disney-Pixar oder Blue Sky dominieren, dann übersehen wir Europäisch-Gutes. Vorzügliches. Originelles. Wie hier.

Angefangen hat hierzulande alles 2010 mit „MINUSCULE – Die Welt der kleinen Wiesenmonster“ (s. Heimkino-KRITIK). Mit kleinen Episoden, zwischen vier und sechs Minuten-Länge. Um die trickreichen Abenteuer von erdischen Kleinstwesen, bestehend aus Mini-Tierischem aus dem Computer, inmitten realer Wiesen-Wald-Naturaufnahmen. (Minuscule = winzig, klein). War Familien-tauglich köstlich. Herrlich amüsant. Daraus folgte 2013 der erste Kinofilm („Die Winzlinge – Operation Zuckerdose“), mit den kauzigen Abenteuern eines gestrandeten Marienkäfers, der sich einem Volk von schwarzen Ameisen anschließt beim ulkigen Kampf um die Überreste eines Picknicks.

Weil die (Film-)Welt plötzlich von tierischen, französischen Minimalisten angetan war, wurde weiter-gedreht. In „Minuscule – Les mandibules du bout du monde“, so der Originaltitel, lebt selbiger Marienkäfer nunmehr mit der Familie im Wald. Gemeinsam mit seinen Ameisenfreunden begibt sich sein Junior eines Nachts in einen Feinkostladen zum Beutezug, landet aber in einem Karton, der mit Lebensmitteln für Guadeloupe verschickt wird. Natürlich bedeutet dies für den kleinen Marienkäfer-Bengel erheblichen (Karibik-)Stress, doch Papa ist schon unterwegs und bereit für eine waghalsige Rückkehr-Aktion.

Es ist ulkig. Es ist charmant. Es ist liebenswert. Es ist einfach stimmungsvoll. Wenn die krabbelnden, fliegenden Akteure loslegen. Mit ihren ganz eigenwilligen Sprach-, also Kommunikations-Geräuschen. Gepaart mit viel hintersinnigem Doppel-Humor. Stichwort: Der Kreislauf des Lebens. Bienen, Insekten und jetzt: DIESE tapferen Winzlinge. Schließlich geht es hier nicht nur um irgendwelche Abenteuer von niedlichen Käfern und Ameisen, sondern auch um eine lächelnde Human-Vermittlung und lockere Verständnis-Bitte: um Respekt vor den für das Ökosystem so wichtigen tierisch-tollen Arten, die sich – außerhalb unseres Sichtfeldes – ständig „unten“ bewegen. Aufhalten. Tapfer mit-leben. Wollen. „Besonders wertvoll“ meint zu Recht die hiesige Film- und Medienbewertungsstelle über das auch in 3D willkommene feine, wunderschöne Familienfilm-Vergnügen (= 4 PÖNIs).

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