DIE FARBE DES HORIZONTS

„DIE FARBE DES HORIZONTS“ von Baltasar Kormákur (USA 2017; B: Aaron Kandell & Jordan Kandell; David Branson Smith; nach dem Buch „Red Sky In Mourning: A True Story Of Love, Loss And Survival at Sea“ von Tami Oldham Ashcraft/2002; K: Robert Richardson; M: Volker Bertelmann; 97 Minuten; deutscher Kino-Start: 12.07.2018); der 42jährige isländische Schauspieler, Produzent und Regisseur BALTASAR KORMÁKUR steht bei Cineasten auf der Neugier-Liste; dank seiner teilweise interessant-„ungehobelten“ Spannungsmovies wie „101 Reykjavík“ (2000); „The Deep“(2010); dem Hollywood-Hit „2 Guns“ (mit Mark Wahlberg und Denzel Washington/s. Kino-KRITIK), „Everest“ (s. Kino-KRITIK) sowie zuletzt mit dem Rache-Drama „Der Eid“ (s. Kino-KRITIK). Sein neuestes Abenteuer basiert auf Tatsachen und bebildert ein Survival-Drama. Oktober 1983: Die 23jährige Weltenbummlerin Tami Oldham (SHAILENE WOODLEY/“Das Schicksal ist ein mieser Verräter“) lernt auf Tahiti den Segler Richard Sharp (SAM CLAFLIN/“Ein ganzes halbes Jahr“) kennen und lieben; gemeinsam übernehmen sie den Auftrag, eine Yacht von Freunden von ihm nach San Diego zu überführen. Doch dieser Trip wird zu einem Höllenritt auf dem Wasser.

Nach „All Is Lost“ mit dem Segler-Solisten Robert Redford neulich und dem französischen Hochsee-Abenteuer „Turning Tide – Zwischen den Wellen“ mit Francois Cluzet (= hierzulande im Dezember 2014 gleich im Heimkino herausgekommen) bekommen es Menschen erneut mit den „Widrigkeiten“ der Natur zu tun und müssen ums Überleben bangen. Zumal die Yacht hier, nach einem schweren Sturm, ziemlich ramponiert und Richard so schwer verletzt ist, dass es allein auf das Geschick der jungen Frau ankommt, die – nur mit einem Sextanten ausgerüstet – sehen muss, wie sie das Wrack navigiert.

Der Film pendelt zwischen den Erinnerungen, den ersten Begegnungen des Paares, und dem „aktuellen Katastrophenstand“ auf dem Meer hin und her und kriegt die Identifikation nicht hin. Das emotionale Vermengen mit dem Zuschauer. Ihre privaten Motive sind beliebig, holzschnittartig, und „brechen“ die durchaus packenden harten Begebenheiten an Bord. Diese Mischung aus da-Gefühls- und hier-aufwühlende Spannungsemotionen ist kontraproduktiv. Schwächelnd.

Dieser neue Baltasar Kormákur-Film „versendet“ sich im wässrigen Nirwana (= 2 PÖNIs).

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