PÖNIs: (5/5)
ER, geboren am 5. Januar 1941 in Tokio, ist ein japanischer Anime-Regisseur, Drehbuchautor, Zeichner, Grafiker, Mangaka und Filmproduzent. Das von ihm und Isao Takahata 1985 gegründete Studio Ghibli ist weltweit bekannt und Karrieresprungbrett für japanische „Disney“-Talente und einige andere begabte Anime-Künstler. Im Jahr 2003 wurde Hayao Miyazaki für seinen Film „CHIHIROS REISE INS ZAUBERLAND“ der „Oscar“ verliehen. (Nachdem es im Jahr davor/dafür den „Golden Berlinale-Bären“ gab). Folgende weitere Miyazaki-Werke stehen bei mir – unter anderen – auf der cineastischen Eroberungsliste: „Kikis kleiner Lieferservice“/2005/s. Heimkino-KRITIK /5 PÖNIs; „Das Schloss im Himmel“/2006/4 PÖNIs; „Ponyo“/2010/s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs.
HAYAO MIYAZAKI genießt längst einen mythischen Status unter den großen Filmemachern der Welt. Er gilt mit seinem Studio GHIBLI als japanische Antwort auf Walt Disney, wird verehrt von Größen des westlichen Kinos wie Steven Spielberg und John Lasseter. Jeder neue Film von Miyazaki-san wird als Ausnahme-Event gefeiert. Wie jetzt auch.
Ein Junge, der sich nach seiner Mutter sehnt, wagt sich in eine geheimnisvolle Welt, die von den Lebenden und den Toten geteilt wird. Dort findet der Tod ein Ende und das Leben einen neuen Anfang. „Der Junge und der Reiher“ ist eine mit autobiographischen Fantasie-Akzenten versehene Hommage an die Freundschaft.
Nachdem seine Mutter bei einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg umgekommen ist, muss der elfjährige Mahito Tokio verlassen. Er zieht zu seinem Vater und dessen neuer Frau in ein altes Herrenhaus, das sich auf einem riesigen Landgut befindet. Isoliert von der Welt, beginnt der Junge die verzauberten Landschaften, die sein neues Zuhause umgeben, zu erforschen. Begegnet einem mysteriösen wie zänkischen Graureiher, der hartnäckig an seiner Seite bleibt. Zu seinem Führer wird und ihm hilft, die Welt um ihn herum besser zu verstehen. Und die Geheimnisse des Lebens zu lüften.
Inspiriert von seinem Lieblingsroman „How Do You Live?“ von Genzaburo Yoshino aus dem Jahr 1937 erzählt Hayao Miyazaki von seiner eigenen Jugend, dem Verhältnis zu seinem Vater, von Armut und seinem Weg zur spirituellen Reife. Dabei beeindrucken einmal mehr der poesievolle, poetische Farbteppich, umgeben von Fantasie und Eleganz, umwoben mit allen berührenden Mitteln der japanischen Animationskunst.
Fazit: Erzählerisch bestechen Hayao Miyazakis Filme nicht nur durch ihren Fantasiereichtum, sondern auch durch die intelligente Verarbeitung von aktuellen Zeitproblemen wie der Zerstörung des Ökosystems oder Krieg. Von der beschönigenden Weltsicht Disneys setzt er sich bewusst ab. In ökonomischer Hinsicht arbeitet er jedoch mit dem Maus-Konzern zusammen: Disney hält weltweit – mit Ausnahme von Asien – die Kino- und Videorechte der meisten GHIBLI-Filme. Und: Auch bei GHIBLI wird längst Computertechnologie eingesetzt, die ersten Arbeitsstufen bilden aber weiterhin Handzeichnungen. Miyazaki, bald 83 Jahre alt, hat bereits sechsmal seinen Rücktritt erklärt, fünfmal aber auch den Rücktritt vom Rücktritt. Hoffentlich bleibt er dabei (= 5 PÖNIs).