DAS TIER IM DSCHUNGEL

PÖNIs: (4/5)

EXZENTRISCH. Titel = „DAS TIER IM DSCHUNGEL“ von Patric Chiha (Co-B + R; Fr/Belgien/Ö 2022; Co-B: Jihane Chouaib; Axelle Ropert; basierend auf der Kurzgeschichte „The Beast in the Jungle“ von Henry James/1903; K: Céline Bozon; M: Dino Spiluttini; Émilie Hanak; Yelli Yelli; 103 Minuten; deutscher Kino-Start: 05.10.2023). Frei nach einer Kurzgeschichte von Henry James, die 1903 veröffentlicht wurde, erzählt das Filmdrama die Geschichte von May (ANAIS DEMOUSTIER) und John (TOM MERCIER), die gemeinsam über 20 Jahre lang in einem Nachtclub in Paris einem geheimnisvollen, unbekannten Ereignis entgegenfiebern. Von 1979 bis 2004: von Disco zu Techno. Erzählt wird die Geschichte einer Liebe, die Geschichte einer Besessenheit. Patric Chiha verwebt die Zartheit des ebenso tiefgehenden wie fragilen Bandes zweier Menschen mit der schieren Überwältigung von Clubsound und Clublicht. Um dabei faszinierende, lustvolle, betörende Tanzszenen des gegenwärtigen Filmgeschehens zu inszenieren. Vom queeren Discoglitter und mit verschlungenen Körper der 1970er Jahre. Über New Wave und Klaus Nomi bis hin zur Vereinzelung der drogeninduzierten Techno-Trance der 1990er Jahre beschreibt der Regisseur den Club als gemeinschaftlichen Ort der Freiheit, in den jedoch das politische Weltgeschehen – Mitterands Amtszeit, die Aidskrise, den Mauerfall und die Terroranschläge des 11. September – regelmäßig auf einem kleinen Fernsehbildschirm einbricht. „Eine pulsierende Ode an die Clubkultur und ein Plädoyer für die befreiende Macht des Sichverlierens im Rausch des Tanzes, des Lebens, der Liebe“, lautet eine Pressenotiz (= 4 PÖNIs).

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