COME ON, COME ON

PÖNIs: (2/5)

„COME ON, COME ON“ von Mike Mills (B + R; USA 2020; K: Robbie Ryan; M: Aaron Dessner; Bryce Dessner von der Rockband „The National“; 114 Minuten; deutscher Kino-Start: 24.3.2022);

BLA-bla-bla-BLA. Titel = „COME ON, COME ON“. Von MIKE MILLS (USA 2020; B + R; K: Robbie Ryan; M: Aaron Dessner; Bryce Dessner von der Rockband „The National“; 114 Minuten; deutscher Kino-Start: 24.3.2022). Der 1966 im kalifornischen Berkeley geborene Musikvideo- und Filmregisseur und Grafik-Designer Mike Mills benutzt gerne originelle eigene Familienerlebnisse, um sie zu gewitzten, originellen und sehr atmosphärischen Dramen umzupolen. Gelungen ist ihm dies 2011 mit seinem zweiten Spielfilm „Beginners“ (s. Kino-KRITIK/4 1/2 PÖNIs) und 2017, mit seinem auch hierzulande geschätzten Streifen „Jahrhundertfrauen“ (s. Kino-KRITIK/4 1/2 PÖNIs). Für seinen neuen Schwarz-Weiß-Spielfilm ließ sich Mike Mills durch viele Gespräche mit seinem eigenen 7-jährigen Sohn inspirieren. Leider ist das Resultat begrenzt.

Anwesende: Der New Yorker-Radio-Journalist Johnny (JOAQUIN PHOENIX), dessen langjährige Freundin die Beziehung aufgelöst hat; Johnny ist Single. Was ihm ermöglicht, durch die Regionen zu düsen, um Interviews für seine Arbeit mit Jugendlichen zu führen („Wenn Du an die Zukunft denkst, wie stellst du sie Dir dann vor?“). Das Verhältnis zu seiner in Los Angeles lebenden Schwester Viv (GABY HOFFMANN) ist eher bescheiden. Doch jetzt braucht sie ihn, denn ihr Ehemann Paul ist krank und sie muss sich um ihn kümmern. Johnny bietet sich an, sich um deren 9-jährigen Sohn Jesse (WOODY NORMAN) zu kümmern. Holt ihn zu sich. Es ist das erste Mal, dass Johnny allein für Nachwuchs verantwortlich ist und überhaupt  – dass Woody längere Zeit von seiner Mutter getrennt ist. Der Zoff ist programmiert.

Denn Jesse ist nicht nur enorm intelligent, sondern auch eine kluge Zumutung, mit ziemlich abartigen Fragen; und er versteht es auch – als notorischer Klugscheißer – ständig zu nerven („Wer anders ist, liegt nicht automatisch falsch“). Zum Beispiel über den Zustand der Welt, aber auch mit konsequenten Fucking-Rollenspielen. Die Zuhause, bei seiner Mutter, klappen, funktionieren, bei Johnny schon mal im Niveau von Bla-bla-bla-Bla wuseln: „Manchmal verstehen wir nicht ganz, warum wir etwas tun“. Und wenn der Bengel mal abhaut und Johnny zur – unterdrückten – Weißglut treibt oder aber das Kind das Mikrofon-Kommando übernimmt, bestehen die Inhalte aus summierten Kleinigkeiten, die ziemlich langweilig poltern. Tenor: Wenn ausführliche Gespräche absaufen. Motto: Das Leben und seine immensen Fragen und (Versuchs-)Antworten. Was ziemlich klug-wurscht wirkt. „Oscar“-Preisträger JOAQUIN PHOENIX („Joker“) und sein Film-Neffe Jesse (= der britische Nachwuchs WOODY NORMAN, Jahrgang 2009 =) tröten sich an und auf und ab und bleiben überreichlich egal (= 2 PÖNIs).

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