PÖNIs: (2,5/5)
„CATS & DOGS – DIE RACHE DER KITTY KAHLOHR“ von Brad Peyton (USA 2009/2010; B: Ron J. Friedman, Steve Bencich, John Requa, Glenn Ficarra; K: Steven B. Poster; M: Christopher Lennertz; 82 Minuten; deutscher Kino-Start: 12.08.2010); was finden die Amis nur so toll an „richtig“ SPRECHENDEN Tieren? Kürzlich sind sie damit schon auf die Schnauze gefallen, mit der läppischen Dogge „Marmaduke“, jetzt geht diese Chose weiter. Als Fortsetzung. Wir erinnern uns: Im Sommer 2001 startete bei uns die tierische Revue „Cats & Dogs – Wie Hund und Katz“ (s. Kino-KRITIK) und kam als „nett-unverschämter, rabiater Blödsinn“ ganz unterhaltungs-ordentlich an. Nun also die nächste Show:
Der geheime Pfötchenkrieg zwischen Hund und Katz‘ geht in eine neue Runde. Dazu müssen wir wissen – DIE bilden, DIE haben, mitten unter uns, ihre eigene Parallelwelt. Uns, den Menschen gegenüber, „benehmen“ sie sich wie gehabt, also schnurrend, sabbernd, unterwürfig. Wenn wir aber wegschauen, nicht mit-dabei sind, tollen und toben sie „wie Menschen“ herum, plappern ununterbrochen wie nervig und erleben bekannte (Film-)Abenteuer. Angefangen beim Anfang, wenn der Vorspann nach „007“ riecht und SHIRLEY BASSEY, die einst den Titelsong für „Goldfinger“ interpretierte, hier auch den Auftaktsong schmettert („Get The Party Started“). Polizei-Schäferhund Diggs tritt auf. Wie offensichtlich immer, also übermotiviert, sich selbst überschätzend, mit beschränktem Urteilsvermögen. Sein Einsatz – von chaotisch bis katastrophal. Der gutmütige Diggs-Trottel soll ausgemustert werden. Landet im Zwinger. Dort befreit ihn der hündische Geheimdienst. Für einen gefährlichen Einsatz. Bei dem sogar die verfeindeten Geheimdienste von Hunden und Katzen zusammenarbeiten müssen.
Der böse Feind: „Muschi“ Kitty Kahlohr. (Mit der süffisanten, frechen Originalstimme von BETTE MIDLER.) Nachdem sie auf der Flucht vor den Wachhunden eines Kosmetiklabors ihr Fell durch ein Enthaarungsmittel verloren hat, will sie sich für diese Erniedrigung rächen. Und gleich die Welt-Tierherrschaft übernehmen. Indem sie den Menschen den Hund als Lieblingstier „ausspannt“. Mit tönenden, (sehr) lauten Hochfrequenz-Argumenten. Weil sie dabei aber auch ihre eigene Rasse zu unterjochen beabsichtigt, müssen beide Geheimdienste ‘ran. Unter Führung eines bebrillten Beagles. Dessen Informant eine verhaltensgestörte Taube ist. Weitere Mitwirkende: Ein chinesischer Schopfhund mit einer „besonderen Nase“, ein barscher anatolischer Hirtenhund, den NICK NOLTE im Original spricht, oder der tapfere Bobtail Sam. Der wegen seines Zottelfells kaum was „richtig“ sieht. Es kann losgehen. Mit viel Krach, Zisch, Bumm. Mit Flugrucksäcken und Raketenautos. Mit unterirdischen Tunneln, Explosionen, Action-Stunts, einer Gast-Katze im Smoking (Originalstimme: ROGER MOORE). Und vielem Gerede. Ist, wirkt alles nicht sehr lustig. Leider. Denn das Dauergequatsche nervt zuhauf. Und ist mit diesen „Mundbewegungen“ der Tiere nur lästig. Erklärungsfade. Lahm. Doof. Und überhaupt: „Cats & Dogs 2“ langweilt. Amüsiert kaum. Ist mit Filmzitaten – von 007 über Inspektor Clouseau, Terminator, von „Stirb langsam“ über „Lethal Weapon“ bis zu „Das Schweigen der Lämmer“ & Hannibal Lecter – ha-ha-vollgestopft. Na ja. Und wenn Katzen ins ungeliebte Wasser abtauchen oder Hundchen fast im Katzenstreu erstickt, bleibt der Slapstick-Charme begrenzt.
Auch wenn hier in 3D getrickst wird und so manche Felle durch die Gegend pfeffern. Ach nö oder – irgendwie ist der Ulk bei dieser Kirmes auf der Strecke geblieben. Viel zu viel Gebrabbel, viel zu sehr „menschliches Getöse“ als vermeintliches Pfoten-Vergnügen. Dieser neuerliche tierische Mix aus Trick- und Realfilm wirkt bemüht, angestrengt, nur manchmal pointiert, ansonsten weitgehend polternd und öde. Wenn dann im Abspann die „Outtakes“ von den Dreharbeiten laufen, amüsieren ein paar späte Neckereien. Fazit: auch für Tierliebhaber wie mich eine ziemlich matte Gag-Unterhaltungsrunde (= 2 ½ PÖNIs).