BECKS LETZTER SOMMER

Link für Pöni TVBECKS LETZTER SOMMER“ von Frieder Wittich (Co-B + R; D 2014; Co-B: Oliver Ziegenbalg; nach dem gleichnamigen Roman von Benedict Wells/2008; K: Christian Rein; M: Tobias Jundt aka Bonaparte; 98 Minuten; Start D: 23.07.2015); ach nö, wieder solch ein Mitleids-Behauptungs-„Dramedy“ (Wikipedia) von deutschem Langweiler-Kino, das einen sowohl anteillos wie emotionslos zurücklässt. Beziehungsweise – erst gar nicht mitnimmt. Der bemühte und diesmal weniger nuschelnde CHRISTIAN ULMEN (2 x „Männerherzen“, aber auch: einer der allerschlimmsten TV-„Tatort“-Kommissar-Beleidiger) mimt einen Midlife-Crisis-Lehrer.

Einst war er ja mal auf dem Profi-Weg zur Rock n‘ Roll-Bühne, jetzt frustet er als Lehrer sein karges Dasein. Die Freundin ist auf dem Absprung, will in Rom studieren, Depri-Stimmung, wohin man schaut. Als er das Talent eines jungen Multi-Kulti-Schülers an der E-Gitarre entdeckt, erwachen die Lebensgeister bei Robert Beck wieder. Er will ihn fördern, „ganz groß“ ‚rausbringen, mit schnellem Plattenvertrag ausstatten lassen, aber natürlich zeigen sich für den naiven Pädagogen viele Schwierigkeiten und Hindernisse. Denen er kaum ernsthaft gewachsen ist.

Weiteres Konstrukt: Als sein chaotischer Kumpel Charlie in Schwierigkeiten steckt, müssen alle mal schnell per Auto nach Istanbul. Wo dessen Mutter schwer erkrankt sei. Unterwegs, ganz klar, gibt es haufenweise „regionale“ Probleme, gerade im „gefährlichen“ Ost-Europa. Von wegen Hardcore-Typen. Wir kennen DAS ja. Klischee sei Dank.

Das zieht sich. Hin. Bewegt, berührt (zu) wenig. Ist Figuren-uninteressant. Was soll dieses tränige Gelaber eines 40jährigen in der Identitätskrise? Warum soll mich das interessieren? Wenn es so „neutral“, behäbig und völlig konstruiert wirkt? Co-Autor und Regisseur Frieder Wittich, der 2010 mit „13 Semester“ auch nicht überzeugte (s. Kino-KRITIK), findet weder Charaktertiefe noch Figuren-Laune. Es ist und bleibt einem wurscht, wer hier was warum tätigt. Oder nicht. Die Stimmung ist bemüht. Bis träge. Und egal.

Selten so gleichgültig aus dem Lichtspielhaus verschwunden (= 1 ½ PÖNIs).

 

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