Beatles: Eight Days a Week

THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS“ von Ron Howard (Co-Produzent + R; GB/USA 2015/2016; B: Mark Monroe; bearbeitet von Paul Crowder; M: The Beatles; 138 Minuten/einschl. eines abschließenden 30minütigen Konzert-Mitschnitts aus dem New Yorker „Shea Stadium“ vom 15. August 1965; Original mit deutschen Untertiteln; Start D: 15.09.2016); der Dokumentarfilm des zweifachen „Oscar“-Preisträgers RON HOWARD („A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn“) ist nicht mit „normalen“ Kritik-Maßstäben zu bewerten. Vielmehr ist er ein Liebhaber-Stück zum opulenten Erinnerungs-Genießen. An eine Band, die „Rolling Stone“-Boss Mick Jagger einmal als „das vierköpfige Monster“ bezeichnete.

Die Fakten sind bekannt: THE BEATLES, woher sie kamen, wie sie mit ihrer Musik als „The Silver Beatles“ anfingen. Die ersten Club-Erfolge. Am 5. Oktober 1962 erschien mit „Love Me Do“ die erste offizielle Single der Beatles, wie sie sich seit August 1960 nannten, in Großbritannien. Das erste gemeinsame öffentliche Konzert von JOHN LENNON/PAUL McCARTNEY/GEORGE HARRISON & RINGO STARR fand am 18. August 1962 in der „Hulme Hall“ in Birkenhead statt. Danach kamen die ersten Single-Erfolge. Das erste offizielle „The Beatles“-Album kam am 22. März 1963 heraus. Die ersten Tourneen folgten. England, Europa wurde im Musik-Sturm erobert.

Als die USA dazu kamen, begann der Massen-Erfolg. Und die Massen-Hysterie. Es war am 9. Februar 1964, als die Beatles in der in den USA berühmten „Ed Sullivan Show“ live auftraten. Die Quote: 73 Millionen Zuschauer. Bis dahin das größte Publikum in der Geschichte des (Schwarz-Weiß-)Fernsehens. Der phänomenale Welt-Aufstieg begann.

Der Film begleitet die „Pilzköpfe“ bei vielen ihrer Konzerte, das ausrastende Publikum beobachtend. Die angespannte Atmosphäre einfangend, die Aktionen und Reaktionen des „handarbeitenden“ Sicherheitspersonals und der Polizei einbeziehend. Der Film lässt die unvergleichliche elektrisierende Spannung zwischen den Musikern und ihrem Publikum empfinden. Das Film-Team hatte Zugriff auf hunderte Stunden von seltenen und nie zuvor gesehenen Aufnahmen, die von Fans, Nachrichtenformate und Nationalarchive zusammengetragen wurden. Sowie, in enger Kooperation mit Paul McCartney, Ringo Starr und Yoko Ono, aus der Privatsammlung der Beatles. Paul McCartney und Ringo Starr geben Interview-Statements ebenso ab wie prominente Fans, unter ihnen Whoopi Goldberg und Sigourney Weaver. Aus den Archiven werden Statements von John Lennon und George Harrison eingestreut. Wichtige Wegbegleiter (wie Manager Brian Epstein) und interessante Zeitzeugen (wie Elvis Costello) kommen zu Wort. Und die hohe Politik: Das beharrliche öffentliche Bekenntnis der Beatles zur Rassentrennung in den USA wird thematisiert.

Natürlich stehen die vielen weltweiten Auftritte im Mittelpunkt, dabei wurden die alten Konzert-Aufnahmen „entstaubt“, in High-Definition und 5.1.-Surround-Sound neu geschnitten und fein herausgeputzt. .

Klingt alles (zu) trocken? Ist es keineswegs. Überhaupt nicht. Der hochemotionale Film offenbart, wie vier junge „freundliche Boys“ einst sich aufmachten, ihren Lebens-Spaß und Erfolg in und mit ihrer Musik zu finden; ihre musikalische Genie-Kreativität in ihrer Boy-Group ausloteten, um dann d i e Songs zu formen, die zu Klassikern innerhalb der Pop-Kultur wurden. Um schließlich den öffentlichen Auftritten ade zu sagen, um im Studio ihre Musik fortzuführen. Weiter zu entwickeln. Am 30. Januar 1969 war schließlich Schluss, mit einem „versteckten“ Konzert auf dem Dach des Hauptquartiers von „Apple Corps“ in London. Festgehalten übrigens auch in dem Dokumentarfilm „Let It Be“ von Michael Lindsay-Hogg aus dem Jahr 1970, der damals mit einem „Oscar“ für die „Beste Filmmusik“ bedacht wurde.

Ein Film-Erlebnis der besonderen Art: Wehmütig, Pop-intensiv, mit vielen dazugehörigen eigenen Lebensbildern bzw. Lebensstationen gedanklich-spannend durchsetzt. Denn wo immer ich mich wann aufhielt, immer waren auch die Songs, die Lieder, die Werke der Beatles stets mit-dabei. Warum und wieso erklärt, zeigt dieser Film beziehungsweise lässt dies nachvollziehen. Wunderbar Empfinden (= Private 5 PÖNIs).

P.S.: Gänsehaut-pur, wenn einmal im Stadion von Liverpool die Fans „She Loves You“ anstimmen…..sowie dann, nach dem Abspann, beim abschließenden halbstündigen Konzert-Feeling von 1965 in New York/s. oben Credits….

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