Bavaria Blue Kritik

BAVARIA BLUE“ von Jörg Bundschuh (B+R; D 1990; 83 Minuten; Start D: 19.07.1990);
Stichwort: BAYERN! Was fällt einem Preußen nicht alles zu ‘Bayern‘ ein?!

Über Bayern gibt es jetzt einen hübschen kleinen Film, der auf ganz ulkige Weise mit den Vorurteilen und Macken dieses Landes und seiner Bewohner hausieren geht und spielt. Dabei hält er sich nicht an eine Geschichte, sondern tischt mehrere parallel auf. Schildert sie dokumentarisch und erzählerisch, so wie das beispielsweise Robert Altman einst in seinem großartigen “Nashville“-Porträt gestaltet hat. Und „Bavaria Blue“ erinnert denn auch in seinen besten Momenten an diese satirische Urgewalt von Kino, besitzt aber beileibe nicht die Professionalität, Schärfe, den Witz und die Darsteller-Qualität wie bei Altman. Dennoch, “Bavaria Blue“ “hat was“. Zieht kreuz und frech durchs Muster-Ländle, attackiert diese gängige, aber so grausliche örtliche Folklore. sprich Volksmusik und ihre Verursacher. Stellt saubere Deppen in all ihrem Mundart-Schwachsinn vor, ist ein Puzzle aus Heimat und Horrorfilm.
Mitspieler bei diesem schrägen Jodel- und König Ludwig-Idyll sind u.a. Alfred Edel, Herbert Fux, Jörg Hube und Georg “Haindling“ Lohmeier.

“Bavaria Blue“, das ist eine frech-betuliche Film-Ansichtskarte mit Anarcho-Geschmack (= 3 PÖNIs).

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